FORMAT zum Wandel im Supermarkt-Sektor: Adeg konzentriert sich auf Großhandel

Die Lebensmittelkette Adeg konzentriert sich künftig auf den Großhandel mit ihren selbständigen Kaufleuten und verkauft bis Mitte des Sommers im Rahmen zweier Bieterverfahren fünfzig Prozent an der Tochter AGM sowie den Großteil der selbst geführten Filialen. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin FORMAT in seiner aktuellen Ausgabe.

FORMAT bezieht sich auf zwei Schreiben der von der Adeg mit der Verkaufsabwicklung beauftragten Wiener Wirtschaftskanzlei enwc (Eiselsberg Natlacen Walderdorff Cancola Rechtsanwälte), in denen Handels- sowie Cash-&Carry-Ketten zur Anbotlegung eingeladen werden.

Das von enwc-Partner Raimund Cancola unterschriebene Offert für die 23 AGM-Märkte ging unter anderem an die oberösterreichische Pfeiffer- und an die niederösterreichische Kastner-Gruppe. Christof Kastner sagte gegenüber FORMAT, dass es sich um ein laufendes Verfahren handle, bei dem die Bieter zu Stillschweigen verpflichtet seien.

Für Aufregung sorgt in der Branche die deutsch-schweizerische Prodega als möglicher AGM-Käufer, schreibt FORMAT. Die Prodega sei ein Joint Venture zwischen der Coop und der Rewe. Letztere ist, nach einem kartellrechtlich umstrittenen Deal, bereits mit 25 Prozent an der Adeg beteiligt und könnte damit Einfluss auf den Verkauf nehmen, schreibt FORMAT.

"Es entsteht der Eindruck, dass das Verkaufsverfahren nur vorgeschützt ist und sich die Rewe weiteren Einfluss auf die Adeg sichern will. Die Kartellbehörden in Brüssel sind vollinhaltlich über unsere Bedenken informiert", sagt ein ungenannt bleiben wollender Kaufinteressent gegenüber dem Magazin.

Ein enwc-Schreiben betreffend rund fünfzig der von der Adeg selbst betriebenen Filialen ging laut FORMAT an Billa und Spar, sowie etwa auch an die Diskonter Hofer und Lidl. Das Konzept sehe vor, diese Standorte in einzelnen Paketen an die Bestbieter zu verkaufen. Weitere Filialen sollen "privatisiert", also an selbständige Kaufleute abgegeben werden. Nur einige wenige besonders rentable Standorte wolle die Adeg auch weiterhin selbst führen.

Adeg-Chef Andreas Poschner und enwc-Partner Raimund Cancola wollten auf FORMAT-Anfrage das Schreiben nicht kommentieren. Poschner räumte ein, dass die Kanzlei nicht aus eigenem Antrieb tätig werden würde.

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