FORMAT: Neue Affäre bei ÖBB - Postbus-
Lenker ohne Führerschein zerstört 4 Busse
Ein Postbus-Chauffeur ohne Führerschein richtete bei einem Unfall geschätzte 250.000 Euro Schaden an. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin FORMAT in seiner aktuellen Ausgabe auf Basis eines dem Magazin vorliegenden Unfallberichtes vom 22. Februar. Laut FORMAT fuhr der Lenker mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Parkgarage. Am Ende der Auffahrt hob das Fahrzeug mit den Vorderrädern ab, sodass der Fahrer die Kontrolle über den Bus verlor und drei abgestellte Busse rammte.
Postbus-Sprecherin Katharina Gürtler sagte gegenüber FORMAT, dass es sich bei dem Schwarzfahrer "selbstverständlich um einen Ausnahmefall" gehandelt habe. Der sonst tüchtige Mann sei bei der Fusion von Bahn- und Postbus übernommen worden, seine Vorgesetzten seien nicht informiert gewesen, dass er keinen Bus-Führerschein besaß. Zudem sei er nur für das Rangieren der Fahrzeuge zuständig gewesen. Er hole den Führerschein jetzt nach, Konsequenzen würden intern noch geprüft. Der Unfall hat laut FORMAT auf einem Gelände stattgefunden, auf dem die Straßenverkehrsordnung gilt.
ÖBB-intern ist angesichts des im Konzern kursierenden Unfall-Berichtes von "Intrigen" die Rede, schreibt FORMAT. Die Letztverantwortung für den Vorfall trägt laut FORMAT Postbus-Vorstand Paul Frey, dessen Ko-Vorstand Michael Gassauer wegen einer Strip-Lokal-Affäre angeschlagen ist. Postbus-Betriebsrat Robert Wurm sprach gegenüber FORMAT wörtlich von "Racheaktionen".
FORMAT berichtet weiters, dass auf der Tagesordnung der bevorstehenden Aufsichtsratssitzung die Beschlussfassung über den Corporate Governance-Kodex für die ÖBB steht. Die Aufsichtsratssitzung dürfte auch deshalb turbulent verlaufen, schreibt FORMAT, weil Aufsichtsrat Dieter Böhmdorfer gegenüber dem Magazin angekündigt habe, auf der Thematisierung der Berateraufträge für Aufseher bestehen zu wollen. Aufsichtsrats-Präsident Reithofer hatte das mit Verweis auf den Wahlkampf zuletzt abgelehnt. Böhmdorfer gegenüber FORMAT: "Ich weiß nicht, was das mit Politik zu tun haben soll."
(apa/red)