Wien für Wohnungsvermieter einer der unrentabelsten Städte Europas
Wien ist für Vermieter von Immobilien eines der härtesten Pflaster in Europa. Nur in einer Stadt ist die Gewinnspanne noch niedriger. Ein so geringer Ertrag birgt auch künftig ein Risiko. Lesen Sie in welchen Landeshauptstädten der EU derzeit mit Vermietung noch richtig Geld zu verdienen ist.
Wien: Schön, aber für jene, die Wohnungen auf dem aktuellen Preisniveau vermieten wollen, eigentlich schon zu teuer.
Wer eine Wohnung kauft, um diese zu vermieten, sollte sich das in Wien gut überlegen. Es gibt in anderen europäischen Hauptstädten deutlich mehr Ertrag. Die Wirtschaftsprüfer von Deloitte haben für europäische Städte die durchschnittliche jährliche Rendite ermittelt. Dazu wurden die monatlichen Mieten pro Quadratmeter und die Quadratmeter-Preise für Eigentumswohnungen verglichen. Wer hohe Mieten für seine Immobilien im Verhältnis zum eingesetzten Kapital erzielen will, sollte sich in osteuropäischen Städten wie Warschau und Budapest umsetzen. Dort winken im Schnitt Renditen von 5,5 Prozent (Prag) bis 7,9 Prozent in Budapest. Auch Kopenhagen lohnt sich beispielsweise (siehe Grafik).
Wien und Graz: Bei Renditen eines der Schlusslichter Europas
Wien schmiert dagegen kräftig ab. Im Schnitt lässt sich in der österreichischen Bundeshauptstadt ein Ertrag von 2,8 Prozent erzielen. Nur London schneidet mit zwei Prozent Rendite noch schlechter ab. Auch in Graz ist mit 3,1 Prozent nur wenig zu holen.

In London und Wien sind vermietete Wohnungen kaum noch renditabel.
Risiko eines Preisverfalls in Wien und Graz innerhalb Europas besonders hoch
Laut Berechnungen der Schoellerbank, sollte eine vermietete Immobilien mindestens drei Prozent Ertrag abwerfen, damit sich diese nach Abzug von Kosten, Steuern und Investitionen noch rechnet. Sie auch Artikel Immopreise: Das droht, wenn die Zinsen um nur 1 Prozent steigen Das niedrige Ertragsniveau in Wien und Graz bedeutet im Umkehrschluss auch, dass die Immobilienpreise in diesen Städten bereits zu hoch sind oder zumindest am oberen Ende angelangt sind. Tritt auch nur eine kleine Korrektur ein, etwa weil die europäische Notenbank die Zinsen anhebt, lässt sich bei Neuabschlüssen noch weniger Rendite erzielen. Die logische Folge: Die Immobilienpreise sinken.