Ukraine-Krieg lässt Börsianer-Stimmung einbrechen
In der Eurozone sinkt die Konjunkturzuversicht. Der Sentix-Barometer um elf Punkte auf minus 18 Zähler gefallen.
Ukraine-Krieg lässt Börsianer-Stimmung einbrechen
Der russische Krieg gegen die Ukraine lässt die Konjunkturzuversicht der Börsianer für die Eurozone weiter einbrechen. Das entsprechende Barometer fiel im April um 11 auf minus 18 Punkte, wie die Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter mehr als 1.200 Anlegern mitteilte.
Das ist der schlechteste Wert seit Juli 2020, als die erste Coronawelle die Stimmung gedrückt hatte. Die Aussichten werden mittlerweile sogar so schlecht eingeschätzt wie seit 2011 nicht mehr. "Die Wirtschaft Eurolands wird damit durch den Ukraine-Konflikt sowie die damit einhergehenden Sanktionen und Unsicherheiten in die Rezession befördert", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner.
Mehrere "Unwuchten"
Auch mit Blick auf Deutschland zeigt sich ein zunehmend düsteres Bild. Die Erwartungen fielen für Europas größte Volkswirtschaft so schlecht aus wie seit der globalen Finanzkrise im Jänner 2009 nicht mehr. "Neben dem Ukraine-Konflikt sind es vor allem die inflationären Begleitumstände und immer deutlicher zutage tretende Unwuchten in den Logistikbereichen, die Verbraucher und Unternehmen verunsichern", sagte Hübner dazu.
Die deutschen Wirtschaftsweisen haben gerade erst ihre Wachstumsprognose für Deutschland drastisch heruntergeschraubt. Sie rechnen heuer nur noch mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,8 Prozent, nachdem sie noch im November 2021 ein Plus von 4,6 Prozent vorhergesagt hatten. Für das kommende Jahr sagen sie nun ein Plus von 3,6 Prozent voraus.