Neues EZB-Werkzeug gegen Anleiheausverkauf bald einsatzfähig
Werkzeug soll Auseinanderdriften der Spreads bei Anleihenrenditen bekämpfen
Neues EZB-Werkzeug gegen Anleiheausverkauf bald einsatzfähig
Die Europäische Zentralbank wird laut ihrem Vizechef Luis de Guindos schon bald ihr neues geldpolitisches Instrument gegen einen Ausverkauf am Anleihenmarkt einsatzbereit haben. "Wir sind voll engagiert, um ein Instrument auszuarbeiten und zu gestalten und schnell einzuführen, um unerwünschte Fragmentierung anzugehen", sagte de Guindos in Mailand.
Die EZB hatte am Mittwoch nach einer Sondersitzung ein neues Werkzeug in Aussicht gestellt, mit dem das zuletzt starke Auseinanderdriften der Renditen von Staatsanleihen der Euro-Länder bekämpft werden soll. Für die ohnehin von hohen Schuldenständen geplagten südlichen Länder im Euroraum wie Italien bedeuten die ausgeweiteten Renditeabstände, dass sich ihre Finanzierungskosten erhöhen. Die EZB spricht in diesem Zusammenhang von "Fragmentierung".
Die wichtigste Botschaft, die von der Sondersitzung des EZB-Rats ausgehe, sei das volle Engagement, das Thema zu adressieren, sagte de Guindos. Es sei sicher, dass die Währungshüter sich über die Details des neuen Instruments einigen würden. Insidern zufolge soll das neue Werkzeug an eher lockere Bedingungen geknüpft werden.
Fragmentierung betreffe nicht nur die Renditen von Staatsanleihen", sagte der EZB-Vize. So würden etwa Haushalte und Unternehmen in Spanien, die genauso solvent seien wie etwa deutsche Haushalte und Firmen, dort mehr bezahlen müssen als in Deutschland, wenn sie bei einer Bank einen Kredit nachsuchten. Das sei unfair. "Daher denken Sie nicht nur an die Renditeabstände der Staatsanleihen."