Unternehmen im Eigenkapital-Check: Die Besten im Westen
Der Wirtschaftsauskunfttei CRIF hat die Bonität der österreichischen Unternehmen untersucht. Eine klare Mehrheit der KMU hat eine positive Eigenkapitalquote. Der Dienstleistungssektor ist am besten mit Eigenmitteln ausgestattet.
In Vorarlberg - wie auf dem Bild in Bregenz - laufen die Geschäfte gut, die Firmen sind gut mit Eigenkapital ausgestattet.
Die Eigenkapitalquoten der österreichischen Unternehmen sind insgesamt positiv, im Vergleich der Jahre 2014 und 2015 jedoch leicht zurückgegangen. So lag die durchschnittliche Eigenkapitalquote 2015 bei 34,9 Prozent verglichen mit 36,1 Prozent in 2014. Damit sind Österreichs Betriebe im Schnitt sehr gut mit Cash und Betriebsanlagevermögen ausgestattet. So das Ergebnis einer Untersuchung der Wirtschaftsauskunftstei CRIF.
„Insgesamt stehen die österreichischen Unternehmen auf einer soliden Kapitalbasis. Je höher die Eigenkapitalquote, desto stabiler und kreditwürdiger auch das Unternehmen, denn die Eigenkapitalquote ist ein bedeutender Parameter für die Bonitätsbewertung und hat entscheidenden Einfluss auf die Kreditvergabe sowie die Kosten einer möglichen Finanzierung. Gerade wenn es darum geht zu expandieren oder in neue Betriebsmittel zu investieren, sind jene Unternehmen, die über viel Eigenkapital verfügen, klar im Vorteil“, erklärt Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich.
Vorarlberg top
Am besten wirtschaften Vorarlbergs Unternehmen. Sie sind mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 41 Prozent im Jahr 2015 auf dem ersten Platz im Bundesländerranking. Allerdings ist hier auch der größte Rückgang von 2014 auf 2015 zu verzeichnen (-1,8 Prozent).
Nach Vorarlberg sind Tiroler Betriebe am besten mit Eigenkapital ausgestattet (38,4 Prozent, Rückgang um 1,1 Prozent),
gefolgt von Unternehmen aus Oberösterreich (37,4 Prozent, Rückgang um 1,2 Prozent).
Schlusslicht Burgenland
Auf den letzten Plätzen rangieren burgenländische (31,2 Prozent, Rückgang um 0,6 Prozent), steirische (32,1 Prozent, Rückgang um 1,2 Prozent) und Kärntner (33,4 Prozent, Rückgang um 0,3 Prozent) Unternehmen.
„Insgesamt stehen die österreichischen Unternehmen auf einer soliden Kapitalbasis. Je höher die Eigenkapitalquote, desto stabiler und kreditwürdiger auch das Unternehmen, denn die Eigenkapitalquote ist ein bedeutender Parameter für die Bonitätsbewertung und hat entscheidenden Einfluss auf die Kreditvergabe sowie die Kosten einer möglichen Finanzierung. Gerade wenn es darum geht zu expandieren oder in neue Betriebsmittel zu investieren, sind jene Unternehmen, die über viel Eigenkapital verfügen, klar im Vorteil“, erklärt Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich.

Median der Eigenkapitalquoten je Bundesland 2013 bis 2015
Klein- und Mittelbetriebe gut aufgestellt
Wirft man einen Blick auf die Firmengröße, so zeigt sich, dass die österreichischen Klein- und Mittelunternehmen gut gegen etwaige Krisen gewappnet sind: So verfügten im Jahr 2015 insgesamt 80,2 Prozent der heimischen KMU über eine positive Eigenkapitalquote. Bei mehr als der Hälfte davon (54,19 Prozent) lag die Eigenkapitalquote bei über 30 Prozent - dem empfohlenen Richtwert für einen gesunden Eigenkapitalpolster. Allerdings zeigt sich auch hier im Jahresvergleich ein leichter Rückgang (2014: 54,94 Prozent, 2013: 55,28 Prozent). Mit einer Eigenkapitalquote von unter 30 Prozent ist rund ein Viertel der KMU (26,01 Prozent) ausgestattet. Immerhin 19,8 Prozent der Firmen weisen eine negative Eigenkapitalquote auf und sind somit stark überschuldet.
Dienstleistungssektor am besten mit Eigenmitteln ausgestattet
Im Branchenvergleich zeigt sich, dass 27,5 Prozent der Unternehmen aus dem Bereich Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen eine Eigenkapitalquote von über 80 Prozent vorweisen können und somit im Branchenschnitt am besten mit Eigenmitteln ausgestattet sind. Dahinter folgen Unternehmen aus dem Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen, wo 19,15 Prozent über eine Eigenkapitalquote von über 80 Prozent verfügen sowie Betriebe aus dem Bereich Information und Kommunikation (16,77 Prozent).
Kein Fremdkapital ohne Eigenmittel
Vor allem, wenn es darum geht, sich Geld zu borgen, gilt für Mittelstandsfinanzierung "Kein Fremdkapital ohne Eigenmittel", Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich. Vor diesem Hintergrund ist die Stärkung der Eigenkapitaldecke für KMU natürlich besonders wichtig. Dennoch bedeutet eine negative Eigenkapitalquote nicht automatisch eine drohende Insolvenz für das Unternehmen. Liquidität ist in den meisten Fällen noch wichtiger für einen Fortbestand des Unternehmens“, so Recsey.
Grundsätzlich ist die durchschnittliche Höhe der Eigenkapitalquote stark branchenabhängig. So verfügen Kreditinstitute typischerweise über eine vergleichsweise geringe Eigenkapitalquote von rund zehn Prozent. Bei anlagenintensiven Betrieben des verarbeitenden Gewerbes ist die Eigenkapitalquote dagegen im Durchschnitt relativ hoch.