oekostrom bringt neue Energie für die Wiener Börse
Der Alternativenergieanbieter oekostrom AG will seine Aktien am Dritten Markt der Wiener Börse zum Handel zulassen.
Lukas Stühlinger, Finanzvorstand der oekostrom AG: „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder auf den fehlenden Zugang zum Dritten Markt für österreichische KMU hingewiesen und uns aktiv für eine Öffnung eingesetzt. Wir freuen uns daher sehr über die Ankündigung der Regierung, den Dritten Markt wieder zu öffnen. Wir werden unseren bestehenden rund 2.000 Aktionären ein Konzept vorlegen, das es ihnen ermöglicht, unsere Aktien in ihr Depot zu nehmen und am Dritten Markt handeln zu können.“
Die oekostrom AG steht bereits jetzt zu 95 Prozent im Besitz von Kleinaktionären. Fünf Prozent hält die WEB Windenergie AG. Der Handel mit Aktien der oekostrom AG kann derzeit aber nur über die unternehmenseigene Handelsplattform erfolgen. Wer seine oekostrom-Aktien handeln möchte, sieht hier, zu welchem Kurs und in welcher Anzahl es An- oder Verkaufsangebote gibt.
Dieses System will das Unternehmen nicht aufgeben. Finanzvorstand Stühlinger meint jedoch selbst: „Ein ergänzender Aktienhandel am Dritten Markt könnte eine deutliche Verbesserung in Sachen Transparenz und Handelbarkeit bringen.“
Turbulente Geschichte
Die oekostrom AG hat sich nach einigen wirtschaftlichen Turbulenzen vor rund zehn Jahren nun deutlich stabilisiert. In der Bilanz von 2016 wird ein Gewinn von 1,12 Millionen Euro ausgewiesen. Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für die Aufnahme in den Dritten Markt gegeben. Dieser war in Wien im Jahr 2011 durch eine Regelung der OECD geschlossen worden.
Dort wurden ursprünglich Inhaberpapiere gehandelt, also Aktien, deren Besitzer in der Regel nicht namentlich erfasst sind. Aufgrund der Bestimmungen zur Bekämpfung der Geldwäsche war das dann nicht mehr möglich.
In Deutschland hat man aber seit drei Jahren eine Lösung dafür. Dort sind die Besitzverhältnisse von Aktien über eine Sammelurkunde dokumentiert, die bei der Kontrollbank hinterlegt ist. Ein ähnliches System soll nun auch an der Wiener Börse zum Einsatz kommen.

Oekostrom AG. Vorstände René Huber (l.) und Lukas Stühlinger bringen das Unternehmen an die Wiener Börse.
Der Artikel ist der trend-Ausgabe 16/2018 vom 20. April 2018 entnommen.