Crowdinvesting: 5-Punkte-Checkliste für Anleger

Die anhaltenden Niedrigstzinsen halten das Interesse an alternativen Investment-Möglichkeiten hoch. Andreas Zederbauer, Chef der auf Immobilien-Projekte spezialisierten Plattform dagobertinvest, nennt fünf Kriterien, die beim Crowdinvesting auf jeden Fall berücksichtigt werden sollten.

Crowdinvesting: 5-Punkte-Checkliste für Anleger

Viele Menschen für eine Idee: Crowdinvesting kann eine Säule zur Finanzierung von Projekten sein.

Keine Chance ohne Risiko - das gilt bei Investment-Entscheidungen in jedem Fall. Und die Faustregel, dass ein größeres Rendite-Potenzial mit einem ebenso größeren Verlustrisiko einhergeht, ebenso.

Crowdinvesting ist dabei keine Ausnahme. Investoren können zwar oft überdurchschnittlich hohe Zinsen erwarten, müssen aber aber auch ein entsprechendes Risiko bis hin zum Totalverlust tragen. Der auf Immobilienprojekte spezialisierte österreichische Crowdinvesting-Anbieter dagobertinvest hat eine Checkliste erarbeitet, die Interessenten nicht außer Acht lassen sollten.


Crowdinvesting-Checkliste

Check I - Frequenz

Zunächst sollte man die Crowdinvesting-Plattform unte die Lupe nehmen und überprüfen, wie viele Projekte zuletzt gestartet wurden. Umso mehr das sind, desto gefragter ist die Plattform bei den Projektinhabern und Wirtschaftstreibenden für Finanzierungen. Und umso leichter ist es auch Investments zu diversifizieren und das Risiko durch Streuung zu minimieren. dagobertinvest Co-Founder und Geschäftsführer Andreas Zederbauer empfiehlt daher jedem Kunden, der beispielsweise 3.000 Euro investieren möchte, diese Summe auf sechs Projekte aufzuteilen statt alles auf eine Karte zu setzen.

Check II – Verzinsung und Laufzeit

Crowd-Investoren erwarten sich für das Risiko, das sie eingehen einen attraktiven Zinssatz. Der kann je nach Projekt und Plattform sehr unterschiedlich sein, weshalb es sich lohnt, die Zins-Renditen genau zu vergleichen. Wichtig für eine Investment-Entscheidung ist auch die Laufzeit. Je länger die Laufzeit ist, desto größer ist das Risiko des Scheiterns. Im schlimmsten Fall sind Crowd-Investments dann zur Gänze verloren.

Bei dagobertinvest liegt der durchschnittliche Zinssatz über alle Projekte bei 6,97 Prozent, die Laufzeit ist in der Regel auf maximal zweieinhalb Jahre begrenzt.

Check III – Kundenservice

Crowdinvesting ist zwar ein Online-Business, aber ohne Kundenservice geht es auch bei digitalen Beteiligungen nicht. Investoren sollten sich über die Plattformbetreiber und Eigentümer informieren und den Kundenservice prüfen. Ob telefonisch, per Mail oder via Chat - eine zeitnahe und seriöse Antwort darf man sich als Investor durchaus erwarten. Auch der spontane persönliche Besuch eines Kunden im Büro sollte einen Anbieter nicht vor unlösbare Probleme stellen.

Check IV – Nicht ohne Bank

Crowdinvesting ist für Unternehmen eine attraktive Möglichkeit, um Vorhaben realisieren oder beschleunigen zu können. Es sollte aber nicht die einzige und kein Ersatz für eine klassische Finanzierungsstruktur sein. Stellt sich das anders da oder geht aus den Projekt-Unterlagen die weitere Finanzierung nicht klar hervor, sollten Investoren hellhörig werden. „Ein guter Richtwert ist, dass rund 70 Prozent des notwendigen Kapitals von den Geschäftsbanken finanziert wird. Die restlichen rund 30 Prozent Eigenmittel verteilen sich dann auf Eigenkapital sowie Crowdkapital“, weiß Zederbauer.

Check V – Projekt-Monitoring

Unterm Strich zählt für Investoren am Ende, dass sie das eingesetzte Kapital plus Zinsen zurückbekommen. Doch auch während der Projekt-Laufzeit sollten die Crowd-Investoren informiert werden - und zwar sowohl für den Fall, dass alles gut und planmäßig verläuft, aber erst recht dann, wenn es zu Verzögerungen kommt. Das in Projekt-Monitoring und die klare Kommunikation allfälliger Probleme liegt im ureigenen Interesse der Plattformbetreiber. "Wer unerfreuliche Nachrichten verschleiert oder zurückhält, gewinnt nichts sondern verspielt maximal rasch das Vertrauen seiner Kunden“, findet Zederbauer.

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