Corona lässt Semperit-Aktie nach oben schnellen
Die Aktien des Wiener Kautschukverarbeiters Semperit sind nach einer neuen EBIT-Prognose nach oben geschossen. Die Papiere zogen zwischenzeitlich um mehr als 26 Prozent bis auf 13,04 Euro an.
Semperit (AT0000785555) hat bekannt gegeben, dass das Betriebsergebnis (EBIT) im Jahr 2020 auf 110 bis 160 Millionen Euro steigen könnte - nach einem Minus von 16,5 Millionen Euro im Vorjahr. Die Erklärung hat den Kurs der Aktie angetrieben. Das Papier hat zwischenzeitlich um über 26 Prozent zugelegt.
Wie stark der Anstieg tatsächlich ausfällt, sei insbesondere davon abhängig, wie sich das Preisniveau für medizinische Schutzhandschuhe und die Verfügbarkeit von Rohstoffen entwickeln, so Semperit heute in einer Aussendung.
Die starke Nachfrage ändere aber nichts an den Plänen, sich in Zukunft auf das Geschäftsfeld Industriegummi zu fokussieren und sich vom Medizingeschäft (Sempermed) zu trennen. "Die sich abzeichnenden Effekte der globalen Pandemie werden als bedingt nachhaltig bewertet. Aus diesem Grund ist die strategische Grundsatzentscheidung vom 28. Jänner 2020 (...) unabhängig von den im Gefolge der Corona-Krise jüngst zu beobachtenden Entwicklungen weiter aufrecht", so der börsennotierte Konzern.
In der Medizinsparte Sempermed bietet Semperit vor allem Untersuchungshandschuhe und OP-Handschuhe an. Erstere werden in Malaysia hergestellt, zweitere in Wimpassing. In der Sparte sind rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 100 in Österreich. Die Semperit Holding erwirtschaftet damit etwa ein Drittel ihres Umsatzes. Sempermed hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Verluste gemacht.