Bitcoin & Co verlieren vor US-Zinserhöhung Wert in Billionenhöhe
Die bevorstehenden Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed lassen die Werte von Krypto-Assets bröckeln. Gegenüber dem Höchststand vom November 2021 ist ihr Gesamtwert um über eine Billion Dollar gefallen.
Die angekündigten Zinserhöhungen in den USA setzen Kryptowährungen unter Druck
Die Aussicht auf Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed und eine deutlich straffere Geldpolitik der USA setzen Krypto-Assets deutlich unter Druck. Der Wert aller rund 17.000 Kryptowährungen hat gegenüber dem Rekordwert von rund 2,9 Billionen US-Dollar vom November 2021 um mehr als ein Drittel eingebüßt. Mit Stichtag 21. Jänner 2022 liegt der Gesamtwert aller Kryptowährungen bei nur noch 1,8 Billionen US-Dollar, was einem Wertverlust von 1,1 Billionen US-Dollar gleichkommt.
Der Bitcoin, die älteste und nach Marktwert größte Kryptowährung ist auf 38.259 US-Dollar (33.744 Euro) gefallen und hat damit binnen eines Tages rund 5.000 Dollar an Wert verloren. Auch andere Digitalwerte gaben zum Teil kräftig nach. Die nach Marktwert zweitgrößte Kryptowährung Ether fiel um etwa acht Prozent auf deutlich unter 3.000 Dollar.

Kryptowährung unter Druck: der Bitcoin hat binnen eines Monats um über 20 Prozent an Wert verloren.
Vor Zinserhöhungen in den USA
In den USA ist die Inflationsrate zuletzt auf 7,0 Prozent gestiegen, dem höchsten Wert seit 1982. US-Notenbankchef Jerome Powell will nun mit Zinsanhebungen auf die hohe Inflation reagieren und hat am 11. Jänner vor dem US-Senat eine baldige Abkehr von der Politik des billigen und Zinssteigerungen angekündigt. Dass die Steigerung der Verbraucherpreise so weit über den Zielwert von zwei Prozent hinausgeschossen sei, belege, dass es keinen Bedarf mehr für die "sehr konjunkturstimulierende Geldpolitik" mehr gebe, argumentierte Powell.
Die Fed selbst signalisiert bisher drei Zins-Anhebungen für das Jahr 2022, an den Finanzmärkten wird sogar mit vier Schritten gerechnet. Steigende Zinsen sind in der Regel Gift für risikoreiche Anlageklasse, zu denen Bitcoin und Co aufgrund ihrer teils extremen Kursschwankungen zählen.
Nordkorea stiehlt Bitcoins
Auch rund um die Sicherheit von Krypto-Assets gibt es erneut schlecht Nachrichten, die Anleger abschrecken. So wurde etwa jüngst bekannt, dass Hacker aus Nordkorea bei Cyberangriffen auf verschiedene Plattformen im Jahr 2021 wieder Kryptowährungen im Wert von rund 400 Millionen erbeutet haben. Laut Blockchain-Datenplattform Chainalysis haben die nordkoreanischen Hacker dabei die Beträge auf nordkoreanisch kontrollierte Konten verschoben.

"Sobald Nordkorea die Kontrolle über die Gelder erhalten hat, haben sie einen sorgfältigen Geldwäscheprozess begonnen, um ihre Spuren zu verwischen", heißt es in dem Blog-Beitrag. Die Hacker haben es dabei auf zahlreiche Kryptowährungen abgesehen, auf den Bitcoin entfällt etwa ein Viertel der erbeuteten Beträge.
Nordkorea ist für seine Hacker berüchtigt. Das Land hat bereits in den 1990er-Jahren ein entsprechendes Cyber-Programm gestartet. Einer als Bureau 121 bekannten Cyber-Einheit sollen laut einem US-Militär-Bericht aus dem Jahr 2020 mehr als 6.000 Mitglieder angehören, die teilweise aus Ländern wie Belarus, China, Malaysia und Russland heraus operieren. Bekannt ist die Hackergruppe Lazarus, die unter anderem für den Hackerangriff auf Sony im Jahr 2014 verantwortlich gemacht wird. Lazarus hat laut Chainalysis seit 2018 jährlich mehr als 200 Millionen Dollar an Kryptowährungen erbeutet. Nordkorea nutzt die erbeuteten Kryptowährungen offenbar auch zur Finanzierung seiner Waffen- und Raketenprogramme.