Bilanztäuschung: Sportausstatter Under Armour unter Druck
Der US-Sportartikelhersteller Under Armour ist wegen des Verdachts auf Verstöße gegen Buchhaltungsregeln ins Visier von US-Ermittlern geraten. Die Aktie geht auf Sinkflug.
Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht den Sportartikelhersteller Under Armour. Es besteht der Verdacht der Bilanztäuschung. Die Aktie des Unternehmens (US9043111072 ) ist nach Bekanntwerden der Ermittlungen zeitweise um über 15 Prozent abgerutscht, der Quartalsbericht des Unternehmens geriet durch die Ermittlungen in den Hintergrund.
Bei der Prüfung gehe es darum, ob der Sportartikelhersteller sein Umsatzvolumen durch Umdatierungen von Erlösen zwischen einzelnen Quartalen künstlich aufgebläht hat, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Das Justizministerium prüft demnach sogar strafrechtliche Vergehen.
Ermittlungen bestätigt
Under Armour bestätigte Ermittlungen und sicherte zu, mit den Behörden zu kooperieren. "Das Unternehmen hat im Juli 2017 begonnen, auf Anfragen nach Dokumenten und Informationen zu reagieren, die sich hauptsächlich auf seine Rechnungslegungspraktiken und die damit verbundenen Offenlegungen beziehen." Under Armour sei aber der festen Überzeugung, dass seine Praktiken und Angaben angemessen waren.
Dabei liefen die Geschäfte des kleineren Nike (US6541061031) und Adidas (DE000A1EWWW0) - Konkurrenten zuletzt besser als erwartet. Im dritten Quartal ging der Umsatz im Jahresvergleich zwar leicht zurück auf 1,4 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro). Dennoch gelang es Under Armour, den Gewinn um 36 Prozent auf unterm Strich 102 Millionen Dollar zu steigern und die Erwartungen damit deutlich zu übertreffen.
Beim Geschäftsausblick zeigte sich der Konzern indes etwas vorsichtiger als bisher, was den Pessimismus der Anleger an der Börse zwischenzeitlich noch verstärkte. Das Nordamerika-Geschäft von Under Armour schwächelt ohnehin schon länger, international wirken sich Währungseffekte negativ aus. Wie derzeit bei vielen anderen US-Konzernen sorgt der starke Dollar dafür, dass Auslandseinnahmen nach Umrechnung in heimische Währung die Bilanz drücken.