Arbeiten bis 65: Banker und Lehrer am zuversichtlichsten

Hält man bis zum regulären Pensionsantritt durch oder gibt man schon vorher auf? Die Antwort darauf fällt je nach Berufsgruppe sehr unterschiedlich aus.

Arbeiten bis 65: Banker und Lehrer am zuversichtlichsten

Um Mitarbeiter bis zum Regelpensionsalter im Job zu halten, rät die AK Arbeitgeber zu bestimmten Maßnahmen.

Viele Ältere glauben nicht, bis zur Pension durchzuhalten. Im Schnitt aller Berufsgruppen sind es laut Arbeitsklima-Index 45 Prozent, die nicht mit einem Durchhalten bis zur Pension rechnen. In einigen Berufsgruppen ist der Anteil derer die glauben es bis 65 (Männer) oder 60 (Frauen) nicht zu schaffen, überdurchschnittlich hoch.

Pflege, Reinigung, Bau: Durchhalten schwer vorstellbar
Knapp drei Viertel der Beschäftigten in der Altenpflege und sechs von zehn Pflegekräften in der medizinischen Betreuung halten es für nicht wahrscheinlich, dass sie ihren Job auch noch mit 60 beziehungsweise 65 Jahren ausüben können. Wenig zuversichtlich sind auch knapp zwei Drittel der Reinigungskräfte und der Arbeiter am Bau und im Baunebengewerbe (Maurer, Zimmerer, Tischler, Dachdecker, Maler) und sechs von zehn Fabriksarbeiter.

Dagegen sind die vielfach als burnout-gefährdet geltenden Lehrer überraschend zuversichtlich. 70 Prozent glauben bis zur Pension durchzuhalten. Vier von fünf Bankangestellten halten es für wahrscheinlich, dass sie ihren Beruf bis zum Alter von 65 Jahren ausüben können - in der Altenpflege sagt das nur ein Viertel der Beschäftigten.

Wer einen handwerklichen Beruf ausübt, glaubt meist nicht bis zum Ende der Regelarbeitszeit durchzuhalten. Am zuversichtlichsten sind Bankangestellte und Finanzberater den Job bis zum regulären Pensionsantritt ausüben zu können.

Ab 56 steigt die Zuversicht wieder
Mit zunehmendem Alter verlieren die Beschäftigten in Österreich den Glauben daran, bis zur Pension durchhalten zu können. Lediglich am Ende des Erwerbslebens – in der Gruppe der über-56-Jährigen – steigt der Optimismus, den jetzigen Beruf bis 60 beziehungsweise 65 bewältigen zu können. In Prozentzahlen gegossen: Rund die Hälfte der Arbeitnehmer zwischen 36 und 55 Jahren glaubt daran, bis zur Pension durchzuhalten. Bei den Beschäftigten über 56 ist dieser Anteil mit 56 Prozent etwas höher.

Junge sind zuversichtlich
Am höchsten ist die Zuversicht, bis zum Pensionsalter durchzuhalten, bei den Jungen: So glauben 7 von 10 der 26- bis 30-Jährigen und knapp zwei Drittel der 31- bis 35-Jährigen, dass sie ihren Job bis zum (derzeit gültigen) Regelpensionsalter schaffen. Generell glauben Frauen aller Altersgruppen seltener daran, bis zur Pension im derzeitigen Job durchzuhalten, als Männer. Am größten ist der Unterschied in der Altersgruppe er 41- bis 45-Jährigen: Hier glauben 58 Prozent der Männer, aber nur 42 Prozent der Frauen, dass sie bis zur Pension durchhalten.

Arbeitsbelastung hängt unmittelbar mit der Arbeitsfähigkeit zusammen
Die Arbeitsbelastung wirkt sich darauf aus, wie lange man arbeitsfähig ist, so die Arbeiterkammer. So glauben 55 Prozent der Arbeitnehmer im Alter ab 45 Jahren, die nicht durch Zeit- oder ständigen Arbeitsdruck belastet sind, dass sie es bis zur Pension schaffen. Bei jenen, die Zeit- oder Arbeitsdruck verspüren, sind es laut dem Arbeitsklimaindex der um 14 Prozent weniger. Während sieben von zehn Menschen mit Gleitzeitvereinbarung glauben, bis 65 arbeiten zu können, sind es bei Beschäftigten mit Schichtarbeit oder Nachtdiensten nur vier von zehn.

Wozu die AK Unternehmen rät, um ältere Mitarbeiter lange am Arbeitsplatz zu erhalten
„Unternehmen müssen daher verstärkt darauf achten, die Arbeitsplätze so zu gestalten, dass ältere Beschäftigte gesund bis zur Pension durchhalten können“, meint AKOÖ-Präsident Johann Kalliauer. „Ältere brauchen flexible Arbeitszeitmodelle, weniger Schicht- und Nachtarbeit, mehr Gestaltungsspielräume, weniger Zeitdruck und weniger körperliche Belastungen“, so Kalliauer.

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Kommentar
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