Krim-Krise: SNB will Franken-Mindestkurs weiter verteidigen

SNB-Präsident Thomas Jordan will den Mindest-Kurs von 1,20 Franken pro Euro auf jeden Fall und mit allen möglichen Mitteln verteidigen - selbst wenn dieser durch die Krim-Krise weiter unter Druck kommt.

Krim-Krise: SNB will Franken-Mindestkurs weiter verteidigen

Bei einer möglichen Verschärfung der Krim-Krise steht die Schweizerischen Nationalbank (SNB) bereit, den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro durchzusetzen. "Wenn nötig, werden wir den Mindestkurs auch künftig durch den Kauf von Devisen in unbeschränkter Höhe verteidigen - und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen", sagte SNB-Präsident Thomas Jordan der "Basler Zeitung" (Samstagsausgabe). Als mögliche weitere Maßnahme erwähnte Jordan wie bereits bei früheren Gelegenheiten die Einführung von Negativzinsen.

Bisher sei die Krise in der Ukraine vor allem auf den Finanz- und Rohstoffmärkten sichtbar geworden. So erstarkten Währungen, die als sicherer Hafen gelten, darunter auch die Schweizer Währung. "In solchen Situationen der Verunsicherung kann es immer einen gewissen Aufwertungsdruck auf den Franken geben", erklärte der Notenbankpräsident in dem Interview, das auch in der Börsenzeitung erschien. Die SNB habe den Mindestkurs aber letztmals im September 2012 durchsetzen müssen. Zur Zeit wird die Einheitswährung am Devisenmarkt bei rund 1,2170 Franken gehandelt. Wenn es gelinge, den Konflikt bald zu entschärfen, würden die Auswirkungen Jordan zufolge beschränkt bleiben. "Die Gefahren der Krise sind aber nicht zu unterschätzen, zumal deren Herd in Europa liegt."