Öl-Update: WTI-Preis erstmals seit 2010 wieder über Brent-Preis

Der August-Kontrakt für Öl der Sorte WTI, der am gestrigen Montag ausgelaufen ist, verteuerte sich zuletzt. Am Freitag überschritt der Preis der US-Sorte erstmals seit 2010 den von Brent, nachdem Lieferengpässe in den USA mittlerweile beseitigt wurden, wie es im Handel hieß.

Öl-Update: WTI-Preis erstmals seit 2010 wieder über Brent-Preis

Genährt würden diese Spekulationen von dem Bekenntnis der G20-Staaten zur Förderung des Wirtschaftswachstums, sagten Börsianer. Die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich am Montag um 0,3 Prozent auf 108,39 Dollar. Ein Barrel WTI kostete zu Wochenbeginn 108,53 Dollar 0,4 Prozent und somit ebenfalls mehr als am Freitag.

Wegen der anhaltend hohen Nachfrage der US-Raffinerien hielt sich zudem der WTI-Preis über dem für Brent. Am Freitag hatte ein Fass der US-Sorte erstmals seit Oktober 2010 mehr gekostet als die gleiche Menge Nordsee-Öl und war parallel dazu auf ein 16-Monats-Hoch von 109,32 Dollar gestiegen. "Die USA verarbeiten verstärkt ihr eigenes Rohöl", sagte Fondsmanager Tetsu Emori von Astmax Investments. Daher sinke der Bedarf an Importen, deren Preis sich an Brent orientiere.

Verstärkt wurde dieser Trend durch spekulativ orientierte Anleger. Den Daten der US-Börsenaufsicht CFTC zufolge erreichten die Wetten von Hedgefonds auf einen steigenden WTI-Preis ein Rekordhoch von 357.564 Kontrakten.

Brent-Preis wieder über WTI-Preis - Experten: Das könnte so bleiben

Nordseeöl der Sorte Brent kostet heute, Dienstag, wieder deutlich mehr als US-Leichtöl. Brent notierte mit 108,01 Dollar (82 Euro) je Barrel nahezu auf dem Vortagesschluss, während WTI mit 106,23 Dollar 0,7 Prozent niedriger lag.

Die US-Ölsorte West Texas Intermediate hatte in der vorigen Woche nach einer beeindruckenden Rally ein 16-Monats-Hoch von 109,32 Dollar erreicht und damit erstmals seit fast drei Jahren mehr als Brent gekostet. Wie aus den Daten der US-Rohstoff-Future-Kommission CFTC hervorgeht, hatten Hedgefonds im großen Stil auf einen steigenden WTI-Preis gewettet.

"Das zweimalige Scheitern des WTI-Preises an der Marke von 109 USD je Barrel dürfte erste Anleger zu Positionsglattstellungen veranlasst haben", schrieben die Analysten der Commerzbank. "Es ist allerdings möglich, dass diese Finanzanleger bei niedrigeren Preisen wieder einsteigen." Allein in diesem Monat hat sich die US-Sorte um über zehn Prozent verteuert.

Die Analysten von Goldman Sachs rechnen damit, dass Brent auch künftig mehr als WTI kosten wird. Ihre Prognose beläuft sich auf durchschnittlich acht bis neun Dollar für 2014.