Deutschland: Euro-Skepsis in Unternehmen steigt

Demnach erwarten 51 Prozent der Unternehmen in den kommenden drei Monaten eine Abschwächung des Euro gegenüber dem Dollar, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi in einem beispiellosen Schritt zugesagt hatte, die Zinsen für längere Zeit niedrig zu halten.

Deutschland: Euro-Skepsis in Unternehmen steigt

Als sie das letzte Mal im Mai 2012 so pessimistisch eingestellt waren, wertete die Gemeinschaftswährung in den folgenden drei Monaten um 7,7 Prozent ab.

Dabei haben Daten wie die europäischen Einkaufsmanagerindizes vom Mittwoch dafür gesorgt, dass sich der Euro unter den zehn von Bloomberg beobachteten Währungen der Industrieländer in diesem Jahr am besten entwickelte.

“Auf sehr kurze Sicht erhält der Euro Unterstützung, aber die anhaltende expansive Politik der EZB wird ihn unter Druck halten”, sagte Antje Präfcke, Leitende Devisenstrategin bei der Commerzbank in Frankfurt, in einem Telefoninterview am Mittwoch.

Die Gemeinschaftswährung werde sich bis Ende des Jahres auf 1,24 Dollar abschwächen, prognostiziert die Commerzbank. Die mittlere Schätzung aus einer Bloomberg-Umfrage liegt bei 1,26 Dollar, weniger als in der Umfrage vor einem Monat, die 1,27 Dollar ergab.

Obwohl Analysten ihre Ausblicke senken, hat der Euro in den letzten drei Monaten gegenüber 29 von 31 von Bloomberg beobachteten wichtigen Währungen aufgewertet. Unter zehn Währungen entwickelter Länder in korrelationsgewichteten Indizes von Bloomberg hat sich die Gemeinschaftswährung in diesem Jahr am besten entwickelt und 4,9 Prozent gewonnen. Dazu trugen Anzeichen bei, dass die Wirtschaft der Region ihre Rezession allmählich abschüttelt.

“Auch wenn der Datentrend in der letzten Zeit positiv war, kommt er von einem sehr niedrigen Niveau, und ich glaube nicht, dass er sich auf die Geldpolitik auswirken wird”, sagte Steven Barrow von Standard Bank Plc in London in einem Telefoninterview am Mittwoch. “Die EZB wird wahrscheinlich ihre sehr lockere Geldpolitik beibehalten und wohl die Zinsen weiter senken, und das hemmt den Euro.” Der Euro dürfte in der kommenden Woche noch auf 1,34 Dollar zulegen, bevor er dann wieder abwerten werde, sagte Barrow.