Kampf um die Ölmärkte: Heizöl und Sprit werden weiter billiger

Heizöl jetzt kaufen oder nicht? Vor dieser Frage stehen derzeit Konsumenten. Experten raten Konsumenten bereits, die Öltanks nachzufüllen. Ende November findet in Wien eine OPEC-Konferenz statt, bei der die Erdöl exportierenden Länder (OPEC) voraussichtlich neue Förderquoten festsetzen. Ob damit der Preisverfall gestoppt werden, wird bezweifelt.

Kampf um die Ölmärkte: Heizöl und Sprit werden weiter billiger
Kampf um die Ölmärkte: Heizöl und Sprit werden weiter billiger

Der Ölpreis fällt seit Monaten. Heizöl und Benzin werden langsam billiger.

Bringt der Preisverfall bei Rohöl auch Spielraum für den Konsumenten - nämlich nach unten? Diese Frage beschäftigt derzeit die Experten genauso wie den Konsumenten. Am Rohölmarkt gibt es seit Monaten jedenfalls nur eine Richtung: Nach unten. Binnen eines Jahres ist der Ölpreis bereits um gut 20 Prozent gesunken.

Alles deutet daraufhin, dass der Ölpreis vor der fünften Preissenkung binnen der vergangenen sechs Handelstagen steht. Ausgelöst wurden die Preissenkungen durch die Ankündigung von Saudi-Arabien am Montagabend. Der größte Erdölförderer der OPEC-Staaten hatte angekündigt, den Ölpreis für US-Kunden zu senken. Hintergrund für die Maßnahme: Saudi-Arabien will die US-Konkurrenz, die Schieferöl ("Fracking") in den USA fördert, mit massiven Preissenkungen bekämpfen.

Saudi-Arabien hat am Montag gleichzeitig angekündigt, dass der größte Erdölförderer der OPEC-Staaten seine Ölexporte nach Europa und Asien verteuern will. Auch die Ukraine-Krise soll zu den Preissenkungen der vergangenen Tage geführt haben. Ungünstige Wirtschaftsdaten werden üblicherweise auch als Indikator für einen Preisverfall gesehen.

Spannen von 75 bis 85 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) seien laut Öl-Experten durchaus realistisch. Der jetzige Preissturz könnte sogar Investitionen in neue Schieferölprojekte aufschieben. Derzeit kostet ein Barrel Schieferöl je nach Sorte zwischen zwischen 77 und 82 Dollar. Von einem "Erdölkrieg" wird bereits gesprochen. Verlierer dabei sind bereits Russland, Venezuela und Iran, die mit massiven Umsatzrückgängen zu kämpfen haben.

Der Preis für OPEC-Öl ist am Mittwoch auf 78,11 Dollar pro Barrel moderat gesunken. Am Dienstag hatte das Barrel nach Angaben des OPEC-Sekretariats in Wien noch 78,67 Dollar gekostet. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

Die Notierung vom Donnerstag deutet daraufhin, dass die Talfahrt für Öl weitergeht. Ende November treffen die OPEC-Staaten zusammen, um höchstwahrscheinlich über neue Förderquoten zu verhandeln.

In den USA rechnet man weiterhin mit sinkenden Ölpreisen. Die Experten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) im nächsten Jahr bei 75 Dollar pro Barrel liegt und während des zweiten Quartals, in dem das Überangebot auf dem Ölmarkt besonders stark sein dürfte, auf 70 Dollar je Barrel sinkt. Ende Juni lag der Preis noch bei 103 Dollar pro Barrel.

Allerdings: Laut Analyse von Goldman Sachs ist die US-Schieferölproduktion mittlerweile größer als die wichtige Reservekapazität der Saudis. "Saudi-Arabien hat im Ergebnis die Fähigkeit verloren, die Wirtschaftlichkeit des US-Schieferöls aus dem Gleis zu bringen", so die Analyse.

Profiteure sind vor allem die Luftfahrtbranche, die Chemie- und Pharmaindustrie sowie die Autoindustrie. Aber auch die Konsumenten profitieren bereits von den billigeren Sprit- und Heizölpreisen .

Preiswirkung für den Konsumenten

Welche Konsequenz der Preiskampf für die Konsumenten noch haben wird, ist derzeit noch nicht ganz klar. Diesel verbilligte sich binnen der vergangenen Woche bereits um über 9,0 Prozent (gemessen in Wien). Beim ÖAMTC sieht man noch weiteres Potenzial für Preissenkungen. Im Ö1-Morgenjournal bezifferte der ÖAMTC das Potenzial auf bis zu sechs Prozent.

Der Heizölpreis ist ebenso massiv gesunken. Experten raten bereits jetzt schon Heizöl zu kaufen - obwohl der Monat Dezember im Zehn-Jahres-Vergleich als Kaufmonat besser abschneidet als die Sommermonate.

Durchschnittlicher Heizölpreis für Standardqualität bei Online-Bestellung und einer Abnahmemenge von 3000 Litern frei Haus - regionale Preisabweichungen sind allerdings möglich.

Wann ist es günstig Öl zu kaufen? Ein Vergleich der Ölpreise der vergangenen zehn Jahre zeigt, dass es nicht unbedingt im Sommer sein muss - auch der Dezember war bisher ein guter Zeitpunkt.

Preisvergleiche von Heizöl und Sprit:

Hier geht's zum Link von FastEnergy.at