"Korrekturphase für Gold ist bald zu Ende"

"Korrekturphase für Gold ist bald zu Ende"

Format.at: Im Vorjahr ist der Goldkurs um knapp 30 Prozent eingebrochen. Aber seit Mitte Jänner 2014 hat der Goldpreis eine überraschende Rallye hingelegt und ist zwischenzeitlich um bis zu 15 Prozent gestiegen. Bedeutet der Kursanstieg eine neue nachhaltige Erholung des Goldpreises oder handelt es sich Ihrer Ansicht nach nur um ein Zwischenhoch in einem anhaltenden Bärenmarkt?

Brenner: Wenn die Stimmung besonders pessimistisch ist, steigen die Chancen für Anleger mittel- bis langfristig. Das hat sich nun bewahrheitet. Es hat sich auch gezeigt, das Gold in Krisen sofort als sicherer Hafen angesteuert wird. Die Gewalttätigkeiten in der Ukraine und im Gaza-Streifen haben der Nachfrage nach Gold sicher ein starkes Momentum gegeben.

Die Goldexperten von USAGold sind bereits wieder optimistisch und erwarten bis Jahresende einen Preis von 1.400 Dollar je Unze. Das wäre ein Kursanstieg von rund acht Prozent. Halten Sie das für wahrscheinlich?

Brenner: Generell halte ich weitere Kursanstiege für sehr wahrscheinlich. Dafür sprechen mehrere Gründe: Zunächst ist der Goldkurs seit September 2012 übertrieben stark gefallen. Auf der anderen Seite steigen die Förderkosten, da die Ausbeutung der bestehenden Minen zurückgeht. Viele kleine Goldförderer müssen aufgeben und werden von großen Minenbetreibern geschluckt. Auf der anderen Seite gehen die Zentralbanken teilweise auf exzessive Einkaufstour. Die Folgen sind ein knapperes Goldangebot. Russland hat beispielsweise seine Goldvorräte seit 2009 sogar fast verdoppelt. Indiens Zentralbank hat seine Goldreserven seither um mehr als 50 Prozent erhöht. Und natürlich droht durch die hohe Geldmenge, die die USA in die Märkte gedrückt haben, weiterhin eine Geldentwertung. Eine inflationäre Entwicklung in den Vereinigten Staaten, ein schwächerer Dollar oder ein zyklischer Bärenmarkt in Aktien würden den Goldpreis nachhaltig unterstützen. Gold hat seinen Wert als Element der Diversifikation in Portfolios keinesfalls eingebüßt.

Sollte man Gold nun kaufen?

Brenner: Das Umfeld für Zukäufe ist nach wie vor gut. Tendenziell sollten Käufer physischen Goldes aber nicht zu sehr auf die aktuelle Entwicklung des Goldpreises schielen, sondern das Investment in das Edelmetall als Absicherung gegen Unwägbarkeiten am Markt sehen.

Sie bieten eine neue Kollektion Goldbarren an. Warum?

Brenner: Wir wollen eigene Goldbarren mit der Marke philoro anbieten die über eine sogenannte LBMA-Zertifizierung verfügen.

Was bedeutet eine LBMA-Zertifizierung?

Brenner: Die Abkürzung steht für London Bullion Market Association. So wird in London, an einer der bedeutendsten Börse für physisches Gold, fast ausschließlich Gold gehandelt, dass deren strengen Standards entspricht. Die Vereinigung zertifiziert nur Goldbarren die den höchsten Vorgaben entsprechen. Neben den Standard-Merkmalen für Goldinvestmentbarren (Feinheit, Gewichts- und Herstellerangaben), legt die Londoner Vereinigung auch Wert auf nachhaltige Edelmetallgewinnung und auf eine entsprechende Größe des Produzenten. So garantiert die Zertifizierung dem Käufer, dass beim Abbau und der Verarbeitung von Gold ethisch korrekte Rahmenbedingungen sowohl was die ökologischen Standards als auch die Bedingungen für die Arbeiter betrifft.

Wie wichtig ist dieses Gold-Gütesiegel für den Wiederverkauf?

Brenner: Nur solche Barren, die als „Good Delivery“ eingestuft werden, also über eine LBMA-Zertifizierung verfügen, haben international auch einen hohen Wiederverkaufswert.

Was kostet derzeit der billigste LBME-zertifizierte Goldbarren bei philoro und was der teuerste?

Brenner: Ein Gramm gibt es bereits um 39 Euro. Für ein Kilo zahlt man derzeit 31.606 Euro. Insgesamt können Anleger bei unseren zertifizierten Barren, die damit auch eine ethnisch einwandfreie Bedingungen exploriert und in den Handel gebracht wurden zwischen zwölf unterschiedlichen Größen auswählen.