John Paulson sitzt Goldverluste aus und wartet auf die große Geld-Entwertung

John Paulson - der Milliardär und Hedgefonds-Manager, der um die Eingrenzung seiner Verluste mit Gold-Spekulationen bemüht ist, musste für seinen PFR Gold Fund für den Monat Juni erneut ein großes Minus ausweisen. Dieses Mal ging es um rund 23 Prozent nach unten, wie aus einem Brief an die Investoren hervorgeht.

John Paulson sitzt Goldverluste aus und wartet auf die große Geld-Entwertung

Die jüngsten Verluste für die Investment-Strategie, die zuvor als Paulson Gold Fund bekannt war, belaufen sich demnach auf 65 Prozent seit Beginn des Jahres. Der Brief trägt das Datum vom 3. Juli, eine Kopie liegt Bloomberg vor. Der Fonds verwaltet hauptsächlich das eigene Geld von Paulson. Unter allen Investment-Strategien, die der 19 Mrd. Dollar schwere Geld- Manager verfolgt, ist es die kleinste. Und es ist die einzige mit einem Verlust seit Jahresbeginn.

Das Unternehmen wiederholte seinen Willen, in Gold und in die Aktien von Gold-Produzenten zu investieren – als Schutz vor einer Entwertung von Geld, während die Zentralbanken in aller Welt die Konjunktur mit Liquidität fluten.

Im Juni hatte sich Gold unterm Strich um rund 12 Prozent verbilligt. Das war das größte Monatsminus seit dem Oktober 2008. Dahinter standen nicht zuletzt Andeutungen der Fed, sie werde ihre Konjunkturpakete zurückfahren.

Federal-Reserve-Chef Ben Bernanke erklärte im Juni, die Notenbank werde unter Umständen noch in diesem Jahr damit beginnen, das Volumen ihrer Anleihe-Aufkäufe zu reduzieren. Ein Programm-Abschluss könnte bis Mitte 2014 erfolgen. Voraussetzung sei jedoch, dass sich die weltgrößte Volkswirtschaft in dem von der Federal Reserve erwarteten Ausmaß erhole. Die Äußerungen brachten nahezu alle Märkte ins Taumeln - von Währungen über Bonds und Aktien bis hin zu Rohstoffen.
“Auch wenn der zeitliche Horizont unklar ist: Falls Sie eine langfristige Sichtweise einnehmen, dann bietet der Fonds das Potenzial für überdurchschnittliche Renditen”, heißt es in dem jüngsten Investorenbrief. Armel Leslie, ein Sprecher für Paulson & Co., wollte auf Nachfrage keinen Kommentar abgeben.

Insgesamt musste das Unternehmen im Juni für seine vier wichtigsten Fonds einen Verlust ausweisen, nachdem es an den Märkten im Anschluss an die Fed-Andeutungen nach unten gegangen war. Mit Blick auf das Gesamtjahr liegen sie allerdings allesamt im Plus, sofern es um Dollar-Anteile geht. Investoren der Firma haben bei den meisten der angebotenen Fonds die Wahl zwischen Anteilen in Dollar oder in Gold.

Vergangenen Monat hatte das Unternehmen angekündigt, die Entwicklung des PFR Gold Funds separat ausweisen zu wollen. Der Name der Strategie setzt sich zusammen aus den Initialen von Paulson sowie den beiden Gold-Experten Victor Flores und John Reade – kurz PFR. Im Jahr 2007 hatte der heute 57 Jahre alte Paulson rund 15 Mrd. Dollar für seine Investoren eingespielt, als er Positionen gegen den Markt für zweitklassige Hypotheken (“Subprime”) einging - und zwar noch bevor der Immobilienmarkt in den USA in sich zusammenbrach.

Kein glückliches Händchen mehr

Danach folgten allerdings einige Spekulationen, die zu Verlusten führten und von denen sich der Hedgefonds-Manager derzeit zu erholen versucht. Zu den Fehltritten in den beiden Jahren 2011 und 2012 zählen Positionen darauf, dass die US- Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt, dass sich die europäische Staatsschuldenkrise noch weiter verschlimmert sowie dass der Goldpreis und die Aktien von Gold-Produzenten steigen.

Hedgefonds insgesamt mussten im vergangenen Monat den größten Monatsverlust seit über einem Jahr verkraften. Im Durchschnitt büßten sie im Juni etwa 1,4 Prozent ein, wie aus aktuellen Daten von Bloomberg News hervorgeht. Das ist das größte Minus seit dem Mai des Jahres 2012. Damit schrumpft der Gewinn für das erste Halbjahr 2013 branchenweit auf nur noch etwa 1,4 Prozent zusammen.