Gold-ETFs verbuchen Rekordzuflüsse

Hoffnungen auf neuerliche Maßnahmen der Zentralbanken in den USA und Europa haben den Goldpreis am Montag angetrieben. Auch die warnenden Worte des italienischen Premiers Mario Monti sollen Käufe ausgelöst haben.

Gold-ETFs verbuchen Rekordzuflüsse

Das Edelmetall verteuerte sich am Tagesmarkt am Nachmittag um 0,6 Prozent und kostete rund 1610 Dollar pro Unze.

“Die Leute machen sich noch große Hoffnungen, dass Bernanke Maßnahmen ergreifen wird, um das Wachstum anzutreiben”, sagte Fain Shaffer, Präsident von Infinity Trading Corp. in Medford im US-Bundesstaat Oregon, in einem Telefoninterview gegenüber Bloomberg. “Zudem sehen wir Sicherheitskäufe nach Montis Rede”, fügte er im Hinblick auf die Warnung des italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti vor einem Auseinanderbrechen Europas hinzu.

"Die Marktteilnehmer wetten jetzt darauf, dass der
Offenmarktausschuss der Fed bei seinen Beratungen im nächsten
Monat agieren wird", bestätigte auch Chen Min, Analyst bei Jinrui
Futures im südchinesischen Shenzhen. Schließlich sei die
Arbeitslosenquote in den USA im Juli gestiegen, obwohl mehr
Stellen als erwartet geschaffen worden waren.

Höchster Wochenzufluss seit einem Jahr

Investoren sind zuletzt regelrecht in Goldprodukte geflüchtet. Im Zuge dessen haben börsennotierte Indexfonds (ETFs) und ähnliche Produkte (ETCs) auf Gold in der vergangenen Woche Rekordzuflüsse verbucht, wie Zahlen von Europas größtem Anbieter für börsennotierte Rohstoffprodukte, ETF Securities, am Montag zeigten. Allein in die Goldprodukte von ETF Securities flossen unter dem Strich 349 Millionen Dollar an frischem Kapital. Das war der höchste Nettozufluss binnen einer Woche seit einem Jahr.

ETF Securities begründet die Flucht in Goldprodukte mit der Enttäuschung der Anleger über die Europäische Zentralbank (EZB). Deren Chef Mario Draghi hatte im Vorfeld der EZB-Sitzung am vergangenen Donnerstag Hoffnungen auf konkrete Maßnahmen der Zentralbank gegen die europäische Schuldenkrise geweckt. Diese waren auf der Sitzung jedoch nicht erfüllt worden. Seitdem ist der Goldpreis um gut ein Prozent auf aktuell rund 1610 Dollar gestiegen.