Spanien bleibt im "Auge des Sturms": Weitere Ratingabstufungen stehen an

Der Druck auf die Bonitätsnoten von Spanien wird wohl auch auf lange Sicht anhalten. Diese Ansicht vertreten die Strategen der US-Großbank Citigroup.

Die Citigroup geht davon aus, dass Moody’s Investors Service dem Vorbild von Standard & Poor’s (S&P) folgen wird und das Rating von Spanien nach unten korrigieren wird. Es sei möglich, dass die Moody’s-Note im weiteren Jahresverlauf von derzeit “A3” auf “Baa1” zurückgenommen wird. “Baa1” ist die drittniedrigste Stufe, die noch in den für Investoren wichtigen Qualitätsbereich “Investment-Grade” fällt.

S&P hatte die Bonitätsnote von Spanien vor kurzem auf “BBB+" gesenkt, zuvor lag sie bei “A”. Den Ausblick für das Rating setzte S&P mit “negativ” fest, was weitere Herabstufungen in naher Zukunft möglich macht. “BBB+" ist die drittniedrigste Stufe im Bewertungssystem von S&P innerhalb der Güteklasse “Investment-Grade”.

Begründet wurde die Entscheidung von S&P mit Befürchtungen, dass der spanische Staat dem Bankensektor angesichts der schwachen Konjunktur wohl weitere Unterstützung zukommen lassen muss.

BAnkenproblem dauerhaft

Eine Hilfsaktion für die spanischen Banken würde zwar zu einer Entspannung an den Märkten führen, stellt jedoch keine “nachhaltige und permanente Lösung” dar. Das hat Ted Scott, Chef für globale Strategien bei F&C Asset Management, erklärt.

In einer Notiz an Kunden verwies er darauf, dass die Hilfs- Pakete für Griechenland, Irland und Portugal es letztlich nicht geschafft hätten, die Schuldenprobleme der Länder zu lösen. Seiner Meinung nach wird Spanien auch weiterhin im “Auge des Sturms” verharren.

Nach einer Analyse von BNP Paribas aus der vergangenen Woche könnten spanische Banken 100 bis 120 Mrd. Euro an zusätzlichem Kapital benötigen. Verunsicherung darüber, woher das Geld kommen solle, berge die Gefahr von “Turbulenzen” an den Märkten in den kommenden Wochen.

Agenturen/hahn