KMU: 15 Prozent haben massive Finanzierungsprobleme
EU-weit ein Drittel ohne benötigte Finanzierungsquellen. In Österreich sind es vergleichsweise nur 15 Prozent. COSME-Programm soll bis 2020 344.000 Firmenkredite vergeben.

Ein Drittel aller Klein- und Mittelbetriebe (KMU) in der EU hat 2013 nicht die benötigte Finanzierung im geplanten Umfang erhalten. Den Zugang zu Finanzierungsquellen bezeichneten 15 Prozent der Unternehmer als erhebliches Problem, in Österreich teilten sieben Prozent der befragten KMU-Manager diese Meinung. Das geht aus der am Donnerstag von der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank veröffentlichten "Access to Finance"-Studie hervor. Das COSME-Programm der Kommission soll die Finanzierung für KMU verbessern helfen.
Die Bedingungen für die Finanzierung durch Banken hätten sich 2013 verschlechtert, was Zinsen, Sicherheiten und erforderliche Bürgschaften betrifft, berichteten die Unternehmen. "Seit Beginn der Krise ist immer wieder deutlich geworden, dass KMU vor unverhältnismäßig großen Hindernissen beim Zugang zu der Finanzierung stehen", sagte EU-Industriekommissar Antonio Tajani. Er erinnerte an das COSME-Programm für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
COSME, das bis 2020 ein Budget von 2,3 Milliarden Euro aufweist, enthält laut Tajani eine Bürgschaftsfazilität für Kredite an KMU in Höhe von bis zu 150.000 Euro und sogar darüber hinaus: "Wir rechnen damit, dass von jetzt bis 2020 etwa 344.000 Firmen in der EU durch COSME gedeckte Kredite erhalten werden."
In Österreich gehen 80 Prozent aller beantragten Kredite an KMU.
Der Finanzierungsbedarf ist in Österreich im europäischen Vergleich am stärksten gesunken, was auch an den geringen Hindernissen bei der Kreditvergabe liegt. Österreichische KMU verlassen sich im EU-Durchschnitt am stärksten auf Eigenkapital statt auf externe Finanzierung, neun Prozent der Unternehmen bauen dabei ausschließlich auf interne Finanzierung.