Strabag kippt Pläne für Joint Venture in Russland

Der anvisierte Einstieg bei der russischen Baufirma Transstroy des Unternehmers Oleg Deripaska liege auf Eis, sagte Strabag-Chef Thomas Birtel (Bild) dem "Wirtschaftsblatt". "Wir haben die Due Dilligence abgebrochen, bleiben aber im Gespräch", sagte der Manager.

Strabag kippt Pläne für Joint Venture in Russland

Strabag hatte sich bereits vor Jahren eine Option zur Übernahme von 26 Prozent an der russischen Firma für 70 Millionen Euro gesichert. Sollte der österreichische Konzern diese Option nicht bis Juli ziehen, erhalte er die 70 Millionen Euro zurück, sagte eine Sprecherin. Mit der Krim-Krise und den drohenden Sanktionen gegen Russland habe das nichts zu tun.

Bereits vergangenes Jahr hatte der damalige Firmenchef und Großaktionär Hans Peter Haselsteiner Zweifel am Zustandekommen des Gemeinschaftsunternehmens geäußert. Strabag habe "von den Zahlen und der Lage der beiden Unternehmen", die der russische Strabag-Großaktionär Deripaska in eine gemeinsame Russian Construction Holding einbringen will, "keine Vorstellung", hatte er gesagt. Bei Transstroy habe Strabag zwar mit einer Bilanzprüfung begonnen. "Die Russen haben aber selbst nicht genau gewusst, was sie da alles besitzen und wie es organisiert ist", sagte Haselsteiner damals. Deripaska hält 19,4 Prozent an Strabag und hat bis Juli die Möglichkeit, weitere 5,6 Prozent zu kaufen.