Bulgariens Telekom ist nur noch Ramsch, Telekom Austria-Tochter Mtel mit Problemen
Moody's und Standard & Poor's (S&P) haben die bulgarische Telekom BTK auf Ramschniveau herabgestuft. Der Markt ist auch für die Telekom Austria, die in Bulgarien der größte Mobilfunkanbieter ist, schwierig.

Sofia. Die internationalen Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's (S&P) haben die bulgarische Telekom BTK wegen ihres Vorhabens, Darlehen über 400 Mio. Euro aufzunehmen, auf Ramschniveau herabgestuft. Von Moody's erhielt das bulgarische Telkom-Unternehmen die Bewertung "B1" mit stabilem Ausblick, S&P vergab ein "BB-" mit positivem Ausblick.
Die Bewertungen liegen jeweils unter dem "Investmentgrade"-Bereich, berichtete am Donnerstag die bulgarische Wirtschaftszeitung "Kapital". BTK will sich bis 2018 400 Mio. Euro holen, um alte Schulden zu begleichen.
Positiv heben beide Agenturen die führende Marktposition der BTK im Festnetz- und Breitbandbereich hervor, sowie die kontinuierlich steigenden Einnahmen, Gesamtmarktanteile und den Anteil beim Mobilfunk. Als Nachteil gesehen wird, dass die Gesellschaft nur auf einem kleinen Markt präsent ist, der zudem stark umkämpft ist und dazu noch unter sinkenden Einnahmen pro Kunden leidet, berichtet das Blatt weiter.
Probleme auch für Telekom Austria
Auch für die Telekom Austria Group, die in Bulgarien mit der Mobiltel (Mtel) den größten Mobilfunkanbieter stellt, ist Bulgarien ein hartes Pflaster. "Der Markt ist extrem schwierig, das Land in einer tiefen Depression. Die Konjunktur kommt gar nicht zum Laufen, es gibt eine hohe Abwanderungsrate vor allem unter der jungen Bevölkerung", erklärt Unternehmenssprecher Peter Schiefer.
Der Umsatz der Telekom Austria ist in Bulgarien hat im vergangenen Geschäftsjahr um 20 Prozent zurückgegangen, es mussten Mitarbeiter abgebaut werden. Mit dem im September neu bestellten CEO Thanasis Katsiroumpas versucht sich Mtel neu zu positionieren. Ein Rückzug aus Bulgarien ist für die Telekom Austria trotz des schwierigen Umfelds aber kein Thema. "Das steht nicht zur Diskussion", betont Schiefer.