Wie Cindy Crawford ihr Geld anlegt...
Saxophonist Kenny G sucht seine Anlagen gerne selbst aus und überprüft sie täglich. Gleichzeitig verlässt er sich auf einen Investment-Profi, der ihm dabei helfen soll, Gefahren zu vermeiden.

In Klatschmagazinen werden gerne die Schwächen von Stars hervorgekehrt, in der Realität sind die meisten von ihnen jedoch sehr konservativ, wenn es um ihre Investments geht, sagt Todd Morgan von Bel Air Investment Advisors. Seine Firma verwaltet insgesamt 6,5 Mrd. Dollar (fünf Mrd. Euro), rund ein Fünftel davon für Kunden aus der Entertainment-Branche. Einer der Gründe für diese Vorsicht dürfte darin liegen, dass den Stars bewusst ist, wie unberechenbar ihr Einkommen ist.
Crawford und Kenny G, deren Vermögen zumindest der Mindestanforderung von 20 Mio. Dollar der Firma entspricht, diskutierten ihre Anlage-Philosophie kürzlich im Ferienhaus von Morgan in Malibu. Die Anlage klebt an einem steilen Abhang und bietet eine Aussicht auf den Pazifik. Eine kühle Brise vom Ozean wehte an dem sonnigen Nachmittag, an dem Bloomberg die langjährigen Freunde interviewte, Segelboote zogen vorbei und kreuzten vor der Landspitze Point Dume von Malibu.
Der 57-jährige Kenny G, der als Kenneth Gorelick geboren wurde, hat im Laufe seiner Karriere mehr als 70 Millionen Alben verkauft. Er trug an dem Tag ein graues Sakko, Stoffhosen und ein weißes Hemd. Zu seinem Investment-Arsenal zählt auch ein Abschluss in Buchhaltung.
Lange Liste an finanziellen Nöte
Wenn einem das Geld nur so zuströmt, fällt es leicht, jemandem einen bestimmten Betrag für den Start eines Unternehmens zu geben, sagt er. Man denkt sich einfach: Ach, so viel werde ich nächste Woche wieder machen. Aber wenn es langsamer fließt, muss jeder Schritt sehr, sehr genau bedacht werden.
Die Liste wohlhabender Stars, die in finanzielle Nöte geraten sind, ist lang. Sie beginnt mit Jackie Coogan in den ersten Tagen von Hollywood und geht über den 50er-Jahre-Liebling Debbie Reynolds bis hin zu Nicolas Cage in unseren Tagen. Cage verlor kürzlich sein Anwesen in Bel-Air in einer Zwangsvollstreckung. Er hatte sich bei einer Einkaufstour für Schlösser in England und Deutschland etwas übernommen.
Wer zum Vermögensverwalter Bel Air kommt, wird meist von seinem Ruf angezogen, Wohlstand zu bewahren, sagt Morgan.
Ich gehe nicht viele Risiken ein, sagt die 47-jährige Crawford. Es würde mir mehr wehtun, mit einem Investment Geld zu verlieren, als kein Geld mit etwas zu machen. Ich werde immer damit gehänselt, dass ich wie eine alte Dame anlege. Aber damit fühle ich mich wohl.
Kenny G hat die schlimmsten Fallstricke bei Investments dadurch umgangen, dass er sich nur auf Vermögensverwalter verlassen hat, die für ihre Transparenz bekannt waren. Einen Teil seines Geldes legt er jedoch selbst an, und zwar in Aktien und Immobilien. Um was für einen Betrag es sich dabei handelt, sagt er nicht. Ein Investment, das er schon vor seinem ersten Treffen mit Morgan machte, ist in Starbucks Corp.
Er traf Howard Schultz, den Chef der Kaffeehauskette, 1987, als dazu nur ein halbes Dutzend Filialen gehörte. Der Kaffee war gut, und Schultz hatte eine sehr gewinnende Art, erinnert sich Kenny G, also schrieb er ihm einen Scheck aus und erhielt dafür eine Beteiligung an Starbucks. Im Jahr 1992 ging das Unternehmen an die Börse und seither hat sich sein Wert ver-87-facht. Das entspricht einem jährlichen Plus von 24 Prozent, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht. Seine Beteiligungen an Starbucks, Apple Inc., dem Kohlekonzern Walter Energy Inc. und dem Chemiekonzern Potash Corp. of Saskatchewan Inc. checkt er mehrmals täglich.
Für Crawford, die deutlich vorsichtiger ist, hat Morgan einen Großteil des Geldes in Festverzinslichen angelegt. Während der Musiker in Entscheidungen involviert sein will, reicht es dem Supermodel, sich einmal im Quartal mit Morgan zu treffen. Ihren ersten großen Scheck über 10.000 Dollar hat sie Mitte der 80er Jahre auf Anraten ihrer Eltern in Silber-Barren investiert. Das hat sich gelohnt. Während das Edelmetall damals etwa 6,50 Dollar je Unze kostete, sind es jetzt etwa 24 Dollar. Sie haben für mich einen nostalgischen Wert, sagt Crawford.