Schneider Electric attackiert Siemens mit Invensys-Übernahme
Für knapp vier Milliarden Euro (3,4 Milliarden Pfund) übernimmt Schneider das Technologie-Unternehmen Invensys. Der Konzern erklärte am Mittwoch, beide Seiten hätten sich auf das Geschäft geeinigt.

Mit Invensys kann Schneider sein Automationsgeschäft ausbauen und hofft, so zu Siemens aufschließen zu können. Derzeit hat das Pariser Unternehmen in diesem Bereich einen weltweiten Marktanteil von 4,2 Prozent, Branchenprimus Siemens kommt auf 21,2 Prozent. Invensys stellt Kontrollsysteme für Chemie-, Gas- und Öl-Anlagen und Atomkraftwerke her.
Auf Invensys hatten Medienberichten zufolge schon andere Konzerne ein Auge geworfen, darunter die US-Rivalen Emerson Electric und General Electric sowie ABB aus der Schweiz und auch Siemens. Die Münchner schlugen bei Invensys bereits im vergangenen Jahr zu und kauften den Briten für 2,2 Milliarden Euro die Bahntechnik ab.
Schneider erhofft sich durch die Übernahme des verbliebenen Gesamtkonzerns ab 2016 jährliche Einsparungen von 140 Millionen Euro. Das Unternehmen setzt auf eine Ergänzung seiner eigenen Automationsprodukte für die Auto-, Luftfahrt-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie durch die Angebote von Invensys. Ab 2018 soll Invensys Schneider dann rund 400 Millionen Euro Umsatz bringen.
Dafür greift Schneider so tief in die Tasche wie seit 2006 nicht mehr, als der Konzern für 6,1 Milliarden Dollar American Power Conversion schluckte. Mit dem Gebot von 502 Pence je Aktie zahlt Schneider einen Aufschlag von 14 Prozent auf den Invensys-Kurs vom 11. Juli, bevor die Gespräche zwischen den Unternehmen begannen. Die Anleger zeigten sich einverstanden. "Der Invensys-Deal sieht ein bisschen teuer aus", sagte Rob Virdee, Analyst bei Espirito Santo. "Aber wenn man die Synergien abzieht, ist er in Ordnung." Die Ankündigung der Übernahme ließ die Schneider-Aktie um 3,5 Prozent steigen. Invensys-Papiere lagen 1,8 Prozent im Plus bei 499 Euro.