McDonald's und Co. stehen Streiks ins Haus
In rund 50 Städten waren Fast-Food-Angestellte am Donnerstag aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Wie viele der mehr als drei Millionen Mitarbeiter von McDonald's und Co. sich an dem Ausstand beteiligten, war aber zunächst unklar.

Nach Angaben der Organisatoren sollte die Aktion der bisher größte Streik in der US-Fast-Food-Industrie werden, die jährlich 200 Mrd. Dollar (150 Mrd. Euro) umsetzt. Etwa 1.000 Filialen verschiedener Ketten seien betroffen, hieß es in einer Erklärung.
Die Beschäftigten fordern einen Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde und das Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Derzeit bekommen viele nur einen Stundenlohn von 7,25 Dollar - bei Vollzeitangestellten entspricht dies gerade einmal 15.000 Dollar im Jahr. Das durchschnittliche Gehalt, also höhere Angestellte inbegriffen, liegt in der Branche nach Angaben der US-Gewerkschaft SEIU bei 9,08 Dollar pro Stunde.
"Viele dieser Leute haben Kinder und versuchen, eine Familie zu ernähren", erklärte SEIU-Vorsitzende Mary Kay Henry. Viele von ihnen könnten nur in Teilzeit arbeiten, und anders als in Restaurants oder Bars bekämen sie auch kein Trinkgeld.
Vorreiter New York
Die Streiks von Fast-Food-Ketten-Angestellten hatten im November in New York begonnen - damals beteiligten sich 200 Mitarbeiter. Die Bewegung schwoll in den folgenden Monaten an: Im Juli traten bereits Beschäftigte in sieben Städten der USA in den Ausstand. Am Donnerstag hatten Gewerkschaften Aktionen unter anderem in New York, Boston, Chicago, Denver und Los Angeles geplant. Neben McDonald's sollten auch Filialen von Burger King, Wendy's, Taco Bell, Pizza Hut and KFC bestreikt werden.
Devonte Yates, der in einem McDonald's in Milwaukee im nördlichen Bundesstaat Wisconsin arbeitet, wollte am Donnerstag gemeinsam mit seinen Kollegen zum dritten Mal streiken. "Sie sind in der Lage, uns mehr zu bezahlen", sagte der 21-jährige Vater eines Kindes. "Ich arbeite hart, und ich muss behandelt werden wie jemand, der hart arbeitet."
Yates fürchtet, dass er wegen der Proteste seinen Job verlieren könnte. "Ich verteidige aber meine Rechte", fügte er an. "Wir werden kämpfen müssen, aber am Ende denke ich, dass wir etwas erreichen werden."