Die EU sagt den "Dark Pools" im Aktienhandel den Kampf an

Die EU will den Aktienhandel in den sogenannten "Dark Pools" eindämmen und auf regulierte Börsen umlenken. Die Londoner Börse wäre davon besonders stark betroffen.

Die EU sagt den "Dark Pools" im Aktienhandel den Kampf an

London. Die EU ist auf dem Weg zu mehr Transparenz im Wertpapierhandel am Donnerstag einen Schritt vorangekommen. So sollen Geschäfte auf undurchsichtigen Plattformen - sogenannten "Dark Pools" - nur noch im geringen Umfang möglich sein. Die Pläne gehören zu den anvisierten Änderungen an der Finanzmarkt-Richtlinie MiFID.

Bei den Verhandlungen zwischen EU-Kommission, EU-Rat und dem Parlament habe man die Grundlage für weitere Gespräche gefunden, sagte der EU-Abgeordnete und Verhandlungsführer für das Parlament, Markus Ferber (CSU). Es gebe aber noch einige offene Fragen. Sein Ziel sei es, bis Weihnachten eine Einigung zu erreichen.

London stark betroffen

Der Rahmenvereinbarung zufolge dürften nur noch acht Prozent des Handels mit einer Aktie in der EU anonym auf außerbörslichen Plattformen laufen. Auf einer einzelnen Plattform sollen maximal vier Prozent erlaubt sein. Damit würde der weitaus größte Teil der Transaktionen nur auf regulierten Börsen möglich sein. Vor allem der Londoner Finanzplatz wäre von einer solchen Regelung betroffen, da sich dort besonders viele Dark Pools tummeln.

Außerbörsliche Plattformen bieten Anlegern den Vorteil, dass sie als Käufer und Verkäufer nicht zu erkennen sind. Damit tappen andere Marktteilnehmer länger im Dunkeln, von wem eine große Transaktion stammt und können diese schwerer kontern. Nach Berechnungen der Beratungsfirma TABB entspricht der Handel in Dark Pools elf Prozent des Gesamtvolumens an den europäischen Aktienmärkten. Die EU-Kommission muss sich noch mit der Frage beschäftigen, was bei einer Überschreitung der nun vorgeschlagenen Obergrenzen passieren soll und wie oft die Daten an den Plattformen erhoben werden sollen. (