Pimco: Milliarden-Flucht aus US-Anleihefonds

So zogen die Anleger im Juni insgesamt 14,5 Milliarden Dollar aus US-Fonds der Allianz-Tochter ab, wie das Analysehaus Morningstar errechnet hat. Das seien die größten Abflüsse seit Beginn der Aufzeichnungen 1993.

Pimco: Milliarden-Flucht aus US-Anleihefonds

Pimco ist schon länger in den Schlagzeilen - vor allem, weil der Flaggschiff-Fonds Total Return von Investmentlegende Bill Gross nicht mehr so richtig läuft. Erst lag Gross mit mehreren Wetten in der Euro-Schuldenkrise daneben. Dann trat er bei US-Staatsanleihen überraschend früh auf die Bremse. Aus dem weltgrößten Anleihefonds, der im Juni mit einem Minus von 2,64 Prozent die schlechteste Monats-Entwicklung seit September 2008 gezeigt hatte, zogen die Kunden zuletzt rekordverdächtige 9,6 Milliarden Dollar ab. Schon im Mai waren mehrere Milliarden abgeflossen.

Die 9,6 Milliarden sind in den 14,5 Milliarden Dollar bereits enthalten, die Morningstar jetzt errechnet hat. Das heißt im Umkehrschluss aber auch: Andere US-Publikumfonds mussten ebenfalls Federn lassen. Welche Produkte das genau waren, sagte Morningstar nicht.

Mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt gut zwei Billionen Dollar (per Ende März) ist Pimco eine der wichtigsten Stützen im Allianz-Konzern und maßgeblicher Gewinntreiber. Im ersten Quartal freute sich das Investmenthaus, das weitgehend an der langen Leine agiert, noch über deutliche Mittelzuflüsse der Kundschaft, die im Niedrigzinsumfeld auf der Jagd nach Rendite sind. Nun bekommt das Bild erste Kratzer. Details werden die Zahlen zum zweiten Quartal zeigen, die die Allianz am 2. August vorlegt.