Lust auf eine staatlich garantierte Anleihe... der Hypo Alpe Adria?

Die notverstaatlichte Kärntner Hypo Alpe Adria will mit einer staatlich garantierten Nachranganleihe rund 1 Mrd. Euro am Kapitalmarkt aufnehmen.

Lust auf eine staatlich garantierte Anleihe... der Hypo Alpe Adria?

2013 muss die Bank rund 4,5 Mrd. Euro an ihre Gläubiger zurückzahlen, davon knapp 2 Mrd. Euro an die Bayerische Landesbank (BayernLB) und den Rest an das Land Kärnten sowie den Bund. Die Anleihe werde "nicht zur Verlustabdeckung verwendet, sondern um einen Puffer aufzubauen", sagte Hypo-Finanzvorstand Johannes Proksch am Freitag vor Journalisten in Wien. Die Hypo habe "genügend Kapital".

Im Streit um die BayernLB-Kreditmilliarden an die Kärntner Bank, soll laut Proksch bis Jahresende ein Gutachten vorliegen, ob die Milliarden als Darlehen oder als Eigenkapital gewertet werden. "Wir haben Experten beauftragt, das Thema zu evaluieren. Ich möchte nicht vorgreifen." Ob bei einem positiven Gutachten die Zinszahlungen an die Ex-Mutter eingestellt werden, wollte er nicht kommentieren.

Die zehnjährige Anleihe (Stückelung 100.000 Euro) ist mit einer Garantie der Republik Österreich versehen, damit haftet der Steuerzahler. Der Zinssatz der Anleihe werde sich an anderen staatlich garantierten Anleihen - wie von ÖBB und Asfinag - orientieren, plus "einem gewissen Aufschlag", erklärte Proksch. Er orte "ein sehr positives Echo" von institutionellen Investoren. Die genaue Zinshöhe soll Anfang Dezember in einem Bookbuilding-Verfahren festgelegt werden. Nächste Woche startet die Roadshow.

Mitte November hatte die Hypo bereits eine Kapitalerhöhung um 500 Mio. Euro durch den Bund angekündigt. Inklusive der Nachranganleihe soll damit die von der Bankenaufsicht beanstandete Eigenkapitallücke von 1,5 Mrd. Euro bis spätestens 31. Dezember geschlossen werden. Die Gesamtkapitalquote soll von derzeit 9,55 auf 12,06 Prozent steigen. Die Anleihe werde nicht als Eigenkapital, sondern als "Tier 2-Instrument" und damit als Eigenmittel einberechnet, erklärte Proksch. Die Hypo sitzt aber weiterhin auf faulen Kredite ("Non Performing Loans, NPL") in der Höhe von knapp 10 Mrd. Euro.

Die Hypo-Kapitalerhöhung wird die Verschuldung und das Budgetdefizit des Bundes erhöhen. Die Anleihe soll sich dagegen nicht bei Staatsschulden und beim Defizit niederschlagen. "Nach unserem Verständnis ist sie nicht Maastricht-relevant", betonte der Hypo-Finanzvorstand. Weil die Garantiegebühren für die Anleihe als staatliche Beihilfe gewertet werden, sei man in enger Abstimmung mit der EU-Kommission. Abschließendes grünes Licht habe es aber noch nicht gegeben.