Jens Weidmann gegen den Rest der Kampf um einen harten Euro
Bundesbank-Chef Jens Weidmann sitzt im Zentrum der Macht der Macht über das Geld. Zwei Plätze links von ihm sitzt EZB-Präsident Mario Draghi. Was ist Weidmanns Motivation für seine Aufgabe? Ganz einfach: "Eine stabile Währung", sagt er. Fest steht er auf dem Boden der Tradition der Bundesbank doch die Zeiten haben sich geändert: Die Bundesbank leidet 14 Jahre nach Euro-Einführung immer noch unter ihrem Bedeutungs- und Sinnverlust.

Bratislava, Donnerstag, 2. Mai 2013. 9 Uhr morgens. Leichter Regen durchweicht die Kleider der Passanten in der slowakischen Kapitale. In der imposanten Konzerthalle der Donaustadt schicken sich 23 Männer aus halb Europa in ihren schwarzen, blauen und grauen Anzügen an, eine historische Entscheidung zu treffen; wieder einmal in der inzwischen sechs lange Jahre dauernden Geschichte der schwersten Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise seit Jahrzehnten. Mit dabei: Jens Weidmann, 45 Jahre alt, Präsident der Bundesbank, Deutschlands oberster Geldmanager.
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist in den zurückliegenden Krisenjahren längst zu einer Art Nebenregierung geworden, deren geldpolitische Entscheidungen in den Medien inzwischen fast einen so breiten Raum einnehmen an manchen Tagen wie einstmals nur umstrittene Abstimmungen im Bundestag oder Massenentlassungen großer Konzerne. Schicksal und Wohlfahrt der mehr als 300 Millionen Menschen, die mit dem Euro ihre Rechnungen bezahlen, hängen an diesem Tag nicht zum ersten Mal von den Währungstechnikern am grünen Tisch ab.
Einsamer Rufer
Denen zeigt eine große Tafel an der Wand, auf der zahlreiche Kurven und Diagramme zu sehen sind, das ganze Ausmaß der Krise. Fast ganz Europa windet sich im Würgegriff der Rezession, kleine Firmen kommen so gut wie gar nicht mehr an Kredite und die Banken darben vielerorts mehr denn je. Besonders hart getroffen: die Schuldenländer des Südens. Für die überwältigende Mehrheit im Raum ist an diesem Tag klar - die Zinsen müssen noch weiter runter. Es wäre ein Schritt auf ein neues Rekordtief.
Viel Spielraum haben sie nicht mehr, die Herren des Euro. Mit 0,75 Prozent ist der Preis des Geldes, denn nichts anderes ist der Leitzins, über den sie Monat für Monat abstimmen, schon so niedrig wie seit Generationen nicht mehr. Dennoch: die große Mehrheit will den Schlüsselzins, an dem die ganze Wirtschaft letztlich hängt, nochmals um einen halben Prozentpunkt lockern. Für 1000 Euro von der Zentralbank müsste eine Bank in Frankfurt, Madrid oder Athen dann nur noch 2,50 Euro Zinsen zahlen.
Das Kalkül: das ultrabillige Geld könnte den nur noch zäh laufenden Geldkreislauf schmieren wie Öl einen Motor. Was aber ist, wenn auch dieser verzweifelte Versuch, Schwung in die Wirtschaft zu bringen, wieder nicht funktioniert? Was, wenn Rezession und Kreditklemme in Südeuropa so schlimm sind, dass die Waffen der Notenbanker stumpf geworden sind? Viel Platz bleibt ihnen nicht mehr, den Technokraten des Euro. Dann wäre die Nullgrenze erreicht beim Zins. Und dann?
Fragen über Fragen
Fragen wie diese stellt sich auch Jens Weidmann in den nächsten Stunden dieses 2. Mai. Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren ist er mehr aus Zufall Chef der Bundesbank geworden, weil sein Vorgänger, der oftmals polternde Axel Weber, im Streit um die Krisenpolitik der EZB und aus Frust über die mangelnde Unterstützung durch das Bundeskanzleramt das Handtuch warf. Weidmann, damals noch wirtschaftspolitischer Berater von Kanzlerin Angela Merkel, ein ausgewiesener Geldpolitikfachmann, wurde von der Chefin kurzerhand zurück zur Bundesbank geschickt, von wo sie ihn nur ein paar Jahre zuvor ins Zentrum der Macht nach Berlin geholt hatte.
Jetzt sitzt Jens Weidmann zwei Plätze rechts von EZB-Präsident Mario Draghi unter seinesgleichen und wieder im Zentrum der Macht - der Macht über das Geld. Eigentlich ist er an diesem Tag gegen eine weitere Zinssenkung, weil er nicht glaubt, dass sie einen Effekt haben wird. Statt dessen würde die EZB Raum für Manöver aus der Hand geben, sollte die Lage in der Währungsunion sich in den kommenden Monaten verschlimmern.
Nach zwei Jahren im EZB-Rat weiß Weidmann an diesem Tag, dass er die Zinssenkung nicht verhindern kann: keine Chance gegen den geballten Willen und die Panik der Südeuropäer am Ratstisch. Deshalb beschließt der nach außen stets ruhige, nie aufbrausende Blondschopf, gute Miene zum seiner Ansicht nach unklugen Spiel zu machen. Am Ende der Debatte, in der Weidmann geschickt seine Argumente platziert, hart in der Sache und konziliant in der Form, schließt sich EZB-Chef Mario Draghi dem Kompromissvorschlag des Deutschen an. Die EZB kappt ihren Leitzins an diesem Tag nur um einen viertel Prozentpunkt und hält ihr restliches Pulver für den Kampf gegen die Krise weiter trocken.
Nur kleine Siege
Ein kleiner Sieg, immerhin. Willkommen in Jens Weidmanns Welt: einer Welt, in der die dritte Stelle nach dem Komma noch etwas zählt, in der mit Formeln und Statistiken argumentiert und um jeden Basispunkt gerungen wird. Meist ist der schmächtige Ökonom aus Solingen in der Minderheit in der EZB, die Zahl der Freunde überschaubar. Doch alle respektieren ihn, den Youngster - zum einen als ausgefuchsten Taktiker und Fachmann, zum anderen, weil er eine Institution mit einem Ruf wie Donnerhall vertritt. Die Bundesbank - jahrzehntelang Hüterin der D-Mark, lange unabhängigste Notenbank der Welt, heute größte Zentralbank unter den 17 Notenbanken der Euro-Zone.
Weidmann selbst bleibt bescheiden. In seinem Arbeitszimmer im 12. Stock des riesigen Betonkomplexes der Notenbank im Frankfurter Norden erinnert nicht viel an die Schlachten, die sich manche seiner Vorgänger mit der Politik geliefert haben. Einst in Bonn und seit Jahren nun schon in Berlin waren die Begehrlichkeiten stets groß - zum Beispiel auf den riesigen Goldschatz, auf dem die Bundesbank sitzt. Oder auf den Bundesbankgewinn, der in den meisten Jahren ein erkleckliches Sümmchen zum Bundeshaushalt beisteuerte.
Sie waren alle standhafte Männer, die Schlesingers und Tietmayers. Lang und beeindruckend ist die Ahnengalerie des heutigen Präsidenten. Was ist Weidmanns Motivation für seine Aufgabe? Ganz einfach: "Eine stabile Währung" übt sich der Mann in Understatement. Fest steht er auf dem Boden der Tradition der Bundesbank - geprägt durch die Erfahrung der Hyperinflation in den 20er-Jahren. Ein "Stabilitätsanker" will Weidmann sein in dieser instabilen Zeit, erzählt er beim Tee in der Leder-Sitzecke vor seinem Schreibtisch. Der Blick schweift über die Mainmetropole, im Hintergrund die sanften Hänge des Taunus. Schon als Kind habe er sich für Geld interessiert und für den Erhalt seines Wertes, erinnert er sich. Nach dem Familienurlaub in Italien beispielsweise habe der Vater immer sofort die schwache Lira an der Grenze in harte D-Mark umgetauscht.
Die deutsche Ikone
Der Junge von damals ist zum Präsidenten der Bundesbank herangewachsen. Ende der 1950er Jahre aus der vormaligen Bank deutscher Länder hervorgegangen, wurde auch die Bundesbank schnell erwachsen. Sie war Deutschlands Ikone in den Nachkriegsjahrzehnten - der zentrale Stabilitätsanker einer ganzen Geld- und ökonomischen Werteordnung. "Nicht alle Deutschen glauben an Gott, aber alle glauben an die Bundesbank", sagte 1992 der damalige Chef der EU-Kommission, Jacques Delors. Und fünf Jahre später, am 15. Mai 1997, bekam der damalige Finanzminister Theo Waigel ganz hautnah zu spüren, wie halsstarrig Bundesbanker ihre Unabhängigkeit von der Politik verteidigen.
Publikumswirksam mit dem Helikopter landete Waigel an diesem Tag auf dem Gelände der Bank und forderte von deren Zentralbankrat eine sofortige Neubewertung der Goldreserven, um der Politik mehr Spielraum auf dem Weg in die Währungsunion zu geben. Der damalige Bundesbank-Chef Hans Tietmeyer wies Waigel ab - in kaum einem anderen Land in Europa hätte es zu diesem Zeitpunkt der Chef der Notenbank gewagt, seinem Finanzminister so die Stirn zu bieten.
Die Zeiten haben sich geändert: zwar kann noch immer ein einziges Wort eines Bundesbank-Präsidenten die Finanzmärkte erzittern lassen. Doch die einst so stolze Bundesbank ist auch 14 Jahre nach Einführung des Euro und Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) in ihrem Inneren noch immer tief verunsichert und leidet unter ihrem Bedeutungs- und Sinnverlust: "Früher war die Bundesbank stark wie ein Stier. Heute ist sie ein Ochse, wird langsam alt und das Fleisch wird nicht gerade besser", klagt eine Person mit langjähriger Erfahrung in der Bank, die nicht namentlich genannt werden will.
Große Frustration
Viele Mitarbeiter seien frustriert, nicht wenige warteten nur noch auf ihre Pension. Mit ein Grund für diesen Frust dürfte auch sein, dass die Bundesbank in den vergangenen Jahren massiv Personal abgebaut, vielerorts Filialen geschlossen hat - heute arbeiten noch weniger als 10.000 Menschen für die deutsche Notenbank. Vor zehn Jahren, kurz vor der Euro-Bargeldeinführung, waren es noch 14.000. Allerdings ist die Bundesbank in Europa immer noch die größte Zentralbank - bei der EZB selbst stehen gerade einmal 1600 Mitarbeiter in Lohn und Brot.
Auf die Stimmung der Bundesbanker gedrückt haben auch die Rücktritte ihrer beiden letzten Präsidenten: 2004 musste Ernst Welteke nach einem Spesenskandal seinen Hut nehmen, 2011 ging dann Axel Weber. Der Rücktritt des früheren EZB-Chefvolkswirts Jürgen Stark, immerhin einige Jahre vorher bei der Bundesbank, kurz nach Weber im Herbst 2011, tat sein übriges. Webers und Starks Abgänge waren Fanale. Sie zeigten, wie wenig die Tradition und das Modell der Bundesbank, nach der die EZB einst geformt worden war, noch zählen. Gebracht haben sie dennoch nichts, meint Helmut Schlesinger, Bundesbank-Präsident von 1991 bis 1993. "Die Rücktritte von Weber und Stark haben politisch nicht viel bewirkt. Nicht in der EZB und auch nicht bei der Bundesregierung, was ein Malheur für die Bundesbank ist."
Webers Abgang in die Schweiz zur UBS mit einem millionenschweren Vertrag hat beim einfachen Bundesbanker das Misstrauen in die Führung, die sich ja nur um ihr eigenes Fortkommen sorge, massiv erhöht. Weidman hat reagiert: um den Kontakt zwischen ihm und den einfachen Mitarbeitern nicht abreißen zu lassen, gibt es jetzt gemeinsame Mittagessen und unter dem Titel "Weidmann direct" Gesprächsrunden an wichtigen Standorten. Vergebliches Werben um das Vertrauen vieler Mitarbeiter. Von denen bekommt man nur zu hören: "Auf europäischer Ebene, was kann da der Vorstand schon bewegen? Nichts. Und die Leute (in der Bank) wissen das. Die Leute warten auf eine neue Aufgabe!"
Ins rechte Licht
Um die Bundesbank in der breiten Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken, auch jenseits der deutschen Grenzen, hat sich Weidmann mittlerweile eine kleine und schlagkräftige Kommunikationsmannschaft zusammengestellt. An der Spitze: ein ehemaliger Fernsehjournalist, den in Deutschland noch viele wegen seiner Berichte vom Frankfurter Börsenparkett direkt vor der Hauptnachrichtensendung kennen. In punkto Einflussnahme auf die öffentliche Meinung in Deutschland dominiert die Bundesbank und die EZB hat oft das Nachsehen.
Um seine Kollegen im EZB-Rat zu überzeugen, muss Weidmann freilich selbst in die Bütt. Das mag hart und oft frustrierend sein, doch zurücktreten wie Weber und Stark mag Weidmann nicht. Er glaubt, dass es besser ist zu versuchen, den Gang der Dinge zu beeinflussen. Stark sieht das ähnlich: "Die Bundesbank ist nicht mehr länger der Anker, der sie einmal war, zu Beginn der Währungsunion. Aber sie spielt nach wie vor eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, vor den Risiken einer bestimmten Politik zu warnen und die Grenzen der Geldpolitik immer wieder aufzuzeigen."
Jens Weidmann tut dies - auch, damit das Misstrauen in der deutschen Öffentlichkeit gegenüber der EZB Draghis nicht noch weiter zunimmt. Er ist Notenbanker durch und durch und er glaubt an die Währungsunion: schon während seines Studiums machte er Praktika bei den Notenbanken Frankreichs und Ruandas, ging zum Internationalen Währungsfonds (IWF) nach Washington und leitete später die geldpolitische Abteilung der Bundesbank. Als Bundeskanzlerin Merkel den Familienvater 2006 ins Kanzleramt holen wollte, überlegte er lange. Die Entscheidung für den Weg retour war viel leichter: "Ich wollte immer zurück in die Welt der Notenbank. Das ist mein Zuhause."
Weidmanns Welt
Und in dieser sehr speziellen Welt trägt sein besonnener Stil immer öfter Früchte. Zwar verfügt er nicht mehr über die Amtsgewalt wie einst Karl-Otto Pöhl, Schlesinger oder Tietmeyer. Aber er versucht Meinungen zu beeinflussen - das dauert länger und ist sehr viel Arbeit im Verborgenen, kann aber am Ende auch erfolgreich sein. "Weidmanns Job ist viel schwieriger als der seiner Vorgänger", springt ihm der Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bei, Clemens Fuest. "Er hat einfach nicht mehr die Macht seiner Vorgänger. Die Tatsache, dass Weber zurücktrat, hat doch eindrucksvoll unterstrichen, wie schwer das Amt ist. Ich denke, Weidmann macht seine Sache gut."
Fest steht: Weidmann nutzt die begrenzten Hebel, über die er verfügt, effektiv. Und manchmal zeigt er sogar die Zähne: So geschehen Mitte März dieses Jahres. Kurzerhand setzte Weidmann die Risikovorsoge der Bundesbank wegen der unabsehbaren Risiken im Zusammenhang mit der Schuldenkrise in Europa und der von ihm in weiten Teilen kritisierten Rettungspolitik der EZB massiv nach oben - auf mehr als das Doppelte. Die Folge: für den Bundeshaushalt blieb nur noch ein Scheck der Bundesbank für 2012 auf Höhe des Vorjahresgewinns von rund 600 Millionen Euro übrig - obwohl die Bundesbank mehr Geld als zuvor durch Zinseinnahmen erwirtschaftete und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble eigentlich einen warmen Geldregen aus Frankfurt erwarten durfte.
Das Signal war eindeutig: wenn die Politik die Krise nicht bald bewältigt und immer mehr der EZB und den ihr angeschlossenen nationalen Zentralbanken aufbürdet, dann kommt postwendend die Quittung für die daraus resultierenden Risiken. Nochmals ZEW-Chef Fuest: "Er will die Regierungen nicht rauslassen aus der Verantwortung." Stattdessen will er sich und die Bundesbank so schnell wie möglich wieder auf ihre Kernaufgabe konzentrieren: für stabile Preise zu sorgen.
Kampf und Kompromiss
Das erklärt auch, weshalb er in Bratislava bereit war, die - begrenzte - Zinssenkung zu akzeptieren, wenn sich die EZB nur möglichst nicht zu seiner Ansicht nach fachfremden Aufgaben hinreißen lässt. Damit gemeint sind die Masse an unkonventionellen Praktiken der Geldpolitik, die aktuell in Europa diskutiert werden. Zum Beispiel Hilfen für von der Kreditklemme in Südeuropa betroffene klein- und mittelständische Firmen durch die Notenbank. Weidmanns Bemühen zahlt sich aus: Draghi will nun, dass das Problem von anderen Institutionen gelöst wird als der EZB, zum Beispiel von der Europäischen Investitionsbank.
Um für seine Sache zu kämpfen, geht Weidmann inzwischen auch vor Gericht. Mitte Juni traf er dort auf seinen langjährigen Weggefährten Jörg Asmussen, früher Staatssekretär Schäubles, heute "Außenminister" der EZB. Man kennt sich, respektiert sich und duelliert sich ganz im Sinne des jeweiligen Arbeitgebers - mit Worten. Geduldig beantwortete Weidmann zwei Tage lang vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe auch die Fragen der Richter nach Sinn und Unsinn des von der EZB angekündigten Kaufprogramms für Anleihen überschuldeter Euro-Länder - im Fachjargon OMT genannt. Weidmanns Standpunkt ist klar: mit unbegrenzten Anleihekäufen würde die EZB ihr Mandat überziehen und der Politik jeden Anreiz nehmen, die am stärksten von der Krise betroffenen Ländern fit zu machen. Von den Risiken für die Steuerzahler gar nicht zu reden.
Das für den Herbst nach der Bundestagswahl erwartete Urteil aus Karlsruhe könnte - fürchtet man bei der EZB inzwischen - den Plan Draghis, die Märkte zu beruhigen, wenigstens auf kurze Sicht durchkreuzen. Und es kommt noch schlimmer: das Gericht hat sich schon bei der Anhörung intensiv, ja fast inquisitorisch mit dem Mandat der EZB und dessen Grenzen beschäftigt. Sollte Karlsruhe ein juristischer Kniff einfallen, die eigentlich unabhängige EZB an die Kandare zu nehmen, würde Weidmann bei den anderen Euro-Notenbankern wohl zur unerwünschten Person. Klar und deutlich hat er bei seinem Auftritt vor Gericht für striktere Grenzen der EZB plädiert. Für isoliert hält er sich - einstweilen - aber nicht: "Ich fühle mich sehr wohl."