Köstinger will Abnahmepflicht für Schadholz aus Österreich

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger will für Österreichs holzverarbeitende Industrie eine befristete Lösung zur verpflichtenden Abnahme´von heimischem Schadholz einführen.

Köstinger will Abnahmepflicht für Schadholz aus Österreich

Ganze Wälder müssen wegen der Borkenkäferplage gerodet werden. Die Bäume können nur noch als Schadholz verkauft werden.

Die Bundesregierung bereitet eine Zwangsmaßnahme im neuen Forstgesetz vor, wonach heimische holzverarbeitende Betriebe unter gewissen Voraussetzungen zur Übernahme österreichischen Holzes verpflichtet werden können. Hintergrund ist der zunehmende Schädlingsbefall der Fichte, der wichtigsten Baumart in Österreich.

Das daraus entstehende Schadholz hat den Holzpreis verfallen lassen. Um eine weitere Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern, mussten allein im niederösterreichischen Waldviertel in den vergangenen Jahren ganze Flächen abgeholzt werden. Die geschlägerte Schadholzmenge stieg einem Bereicht der Wiener Zeitung zufolge 2019 um 18 Prozent auf 11,73 Millionen Festmeter, womit Schadholz überhaupt bereits 62 Prozent der gesamten Holzmenge einnimmt. Dafür seien etwa zur Hälfte aber auch zunehmende Sturmschäden verantwortlich.

"Vorrangig Schadholz aus der Region"

Hinzu kam auch noch Preisdumping aus benachbarten Ländern, vor allem Tschechien. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger möchte diese Entwicklung nun stoppen und hat eine Änderung des Forstgesetzes zur Begutachtung im Nationalrat vorgelegt. Es soll eine Vorgabe zur befristeten Abnahmeverpflichtung in Zeiten "einer gefahrendrohenden Massenvermehrung von Forstschädlingen" geben. Die Betriebe sollen demnach vorrangig Schadholz aus der "Region" übernehmen.

"Nachdem wir durchaus sehr beschränkt sind, was dann auch die Abnahme betrifft, macht es Sinn, auch darüber nachzudenken im Extremfall, im Notfall auch die Industrie zu verpflichten, hier eine gewisse Menge an Schadholz abzunehmen", sagte Köstinger dazu.

Schadholzmenge verdoppelt

In der Wirtschaftskammer ist man von diesen Aussichten wenig angetan. Insgesamt seien 2019 aus heimischen Wäldern 18,9 Millionen Festmeter Holz (ohne Rinde) geerntet worden. Ein starker Treiber für den steigenden Einschlag war ein verstärktes Schadholzaufkommen.

In nur vier Jahren wurden laut Holz-Einschlags-Meldung (HEM) der Bundesregierung um 6,37 Millionen Festmeter mehr "heimisches" Schadholz von der Industrie österreichweit aufgenommen. Waren es 2016 noch 5,36 Millionen Festmeter, nahmen die Industrie und die Heizwerke 2019 bereits mehr als die doppelte Menge, sprich 11,73 Millionen Festmeter Holz unter freien Marktbedingungen ab.

Die österreichischen Forste liefern laut Wirtschaftskammer in besten Zeiten rund 11 Millionen Festmeter Sägrundholz, benötigt werden aber 18 Millionen Festmeter. Dieses Delta von rund sieben Millionen Festmeter Sägenadelrundholz müsse anderswo bezogen werden.

Geht es nach Köstinger, dann soll die Novelle aber noch 2020 in Kraft treten. Diesbezüglich müssen natürlich EU-rechtlich diffizile Hürden genommen werden, da ja der freie Warenverkehr zu berücksichtigen ist.

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