Hofburg: Was Ferrero-Waldner und Fischer für die Wirtschaft bringen
Was sie für Menschen und Wirtschaft leisten wollen. Und welche Wünsche sie an die Unternehmer haben.
Man nennt sie Ersatzkaiser oder Wahlmonarch. Man verspottet sie als Eröffner, Händeschüttler oder als Ordensverleiher. Viel wird vor der großen Wahl am 25. April über das hohe Amt des Bundespräsidenten geredet, abwechselnd über die Repräsentationskosten geschimpft und über das verstaubte Protokoll gelächelt. Und beizeiten auch die Frage gestellt: Brauchen mündige Bürger in Zeiten der regierenden EU überhaupt noch einen nationalen Obervater oder gar eine Übermutter? Kann nicht der Kanzler oder der Wirtschaftsminister viel besser als der in Wahrheit ohnmächtige Präsident Wirtschaftsdelegationen ins nahe und ferne Ausland anführen?
Präsident werden ist leichter, als Präsident zu sein: Zu stark darf er nicht agieren und zu schwach schon gar nicht. Und gleichzeitig soll er, soll sie alles können: Zwischen Regierung und Opposition Frieden stiften, auch im Ausland permanent in Friedensmissionen unterwegs sein. Die Verfassung hüten, ein leidenschaftlicher Anwalt der Menschlichkeit sein und als Draufgabe auch noch zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ein Scherflein beisteuern. Kein normaler Mensch kann die in das Amt gesetzten Erwartungen je erfüllen.
Was dürfen, was sollen Präsidenten tun – außer ab und zu in großer Sorge grantig schauen? Wirtschaftsleute wie Toni Mörwald sehen in ihnen so etwas wie permanente Handelsreisende in Sachen Österreich-Werbung. Ob die Kandidaten dann auch noch Zeit haben, sich zur moralischen Instanz hochzuschwingen, bleibt dahingestellt.
Jetzt muss ohnedies erst einmal gewählt werden. Zwischen Mann und Frau, zwischen intro- und extrovertiert, zwischen Fischer und Ferrero. Vielleicht sind ja auch die Antworten der Kandidaten auf die trend-Fragen eine Hilfe bei der schweren Entscheidung …