Essen als Medizin: Immer mehr Lebensmittel versprechen einen gesundheitlichen Nutzen

Immer mehr Konsumenten greifen zu Lebensmitteln, die ihnen Gesundheit, höhere Leistungsfähigkeit oder Schönheit versprechen. Doch Verbraucherschützer mahnen zur Skepsis gegenüber flotten Werbeversprechen. Die EU-Lebensmittelbehörde trennt nun eisern Spreu von Weizen. Welche der Wunder-Lebensmittel wirken wirklich – und wer profitiert davon?

Von Bernhard Ecker und Michael Moravec

Stephan Mikinovic ist wortkarg geworden. Der stets wortgewandte Chef des heimischen Lebensmittelvermarkters Agrarmarkt Austria Marketing (AMA) will die jüngste Schlappe im Joghurt-Krieg mit Danone nicht einmal kommentieren. Die AMA hatte keck behauptet, dass „jedes Joghurt“ die Abwehrkräfte unterstütze – der französische Molkerei-Multi klagte dagegen, weil er die immunstärkende Wirkung als Besonderheit seines viel beworbenen Actimel-Drinks anpreist. Die Richter am Wiener Oberlandesgericht gaben nun in zweiter Instanz Danone Recht. Mikinovic erklärt das resignativ als eine Niederlage des milchbärtigen Davids gegen den Goliath mit seinen Techno-Joghurts: „Die österreichischen Firmen haben eben nicht die Forschungsmittel, um da mitzuhalten.“

Was heimische Agrarier als Dämpfer empfinden, ist für den Pariser Konzern eine erfreuliche Bestätigung der bisher eingeschlagenen Strategie, voll auf Produkte mit angeblich gesundheitsfördernder Wirkung zu setzen. Functional Food kurbelt inzwischen die Umsätze aller großen Lebensmittelproduzenten an. Alleine Danones zwei Blockbuster-Joghurts Activia und Actimel haben 2009 weltweit 3,7 Milliarden Euro Umsatz erzielt, weitere 700 Millionen spülten das Kinderprodukt Fruchtzwerge und der Blutfettsenker Danacol in die Kassen. Auch Branchengiganten wie Nestlé oder Unilever setzen seit Jahren auf cholesterinsenkende Drinks, mit Omega-3-Fettsäuren versetzte Margarine oder Fertiggerichte mit Vitaminzusätzen.

Der Weltmarkt für Functional-Food-Produkte wird derzeit auf über 80 Milliarden Euro geschätzt. In Deutschland und Öster­reich dürfte der Anteil funktioneller Lebensmittel rund drei Prozent des Gesamtabsatzes betragen. „Ohne Wachstum des Functional Food im Molkereisegment wäre der Markt in Österreich zuletzt deutlich gesunken“, begründet Danone-Österreich-Geschäftsführer Christoph Vavrik die Anstrengungen.

Den Herstellern von Activia, Becel & Co kommt entgegen, dass immer mehr Menschen Gesundheit zu ihrem höchsten Gut erklären: Sie wollen vorbeugen oder reparieren, ohne auf Genuss zu verzichten. Die Entwicklertruppen der Multis sind genau darauf spezialisiert – und die Werbeabteilungen auf das wirkungsvolle Verdichten der verheißungsvollen Botschaften: „Bringt die Verdauung in Schwung“, oder: „Steigert die geistige Leistungsfähigkeit.“

Doch eben wegen der allzu flotten Marketingsprüche gerät die erfolgreiche Functional-Food-Industrie zumindest in Europa zunehmend in die Defensive. Die 2007 erlassene „Health Claims“-Verordnung der Europäischen Union zwingt die Hersteller dazu, die in Werbeaussagen suggerierten Wirkungen auch wissenschaftlich zu beweisen. Anfang Oktober wird die dafür zuständige EU-Lebensmittelbehörde EFSA (European Food Safety Authority) wieder einige hundert Urteile („Meinungen“) publizieren – die Nervosität bei den Antragstellern wächst von Tag zu Tag.

Versprochen – gebrochen.
Denn 80 Prozent der bisher 900 inspizierten Claims hat die EFSA als nicht ausreichend belegt zu­rückgeworfen. Beispielsweise darf der italienische Süßwarenriese Ferrero über seine Kinderschokolade nicht mehr behaupten, dass diese „beim Wachstum hilft“. Red Bull kann nach EFSA-Meinung das Versprechen, Flügel zu verleihen, zumindest nicht mehr mit dem Wirkstoff Taurin begründen – die Energy-Drink-Branche hofft nun, dass zumindest die belebende und konzentrationsfördernde Wirkung von Koffein bestätigt wird; ein entsprechendes EFSA-Urteil wird 2011 erwartet. Knapp 4000 weitere Claims stehen noch auf dem Prüfstand. Der trend hat seine Produktbewertungen im Wesentlichen auf die bisherigen Erkenntnisse der EU-Lebensmittelexperten gestützt (siehe Tabellen). Am deutlichsten liegen ausgerechnet bei Danone die Nerven blank. Zweimal haben die Franzosen ihre Anträge für Activia und Actimel schon zurückgezogen – wohl, weil bei einem Negativurteil der Imageschaden zu groß wäre.

Die wissenschaftliche Datenlage über die Wirkung von probiotischen Lactobazillen reicht noch nicht aus, um die vollmundigen Aussagen zu untermauern. Bei heimischen TV-Spots für Activia ließ sich in den letzten Wochen beobachten, dass offenbar vorsichtig zurückgerudert wird: Immer öfter wird von den meist weiblichen Testimonials der Genuss hervorgekehrt, immer seltener das Darm-Wohlbefinden betont. Zwar gibt Danone-Österreich-Chef Vavrik an, an der Linie festhalten zu wollen. Doch schon jetzt müssen die Werbeversprechen mit dem Zusatz versehen werden, dass sie nur „im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung und gesunden Lebensweise“ eingelöst werden können.

Supermarkt ersetzt nicht den Arzt.
Genau an diesem Punkt haken die Fundamentalkritiker der Hightech-Lebensmittel ein. Martin Rücker, Sprecher der angesehenen deutschen Non-Profit-Organisation Foodwatch, meint, „dass kein Mensch Functional Food braucht, um sich ausgewogen zu ernähren“. Ungerührt nimmt er die Nachricht des österreichischen Danone-Sieges gegen die AMA auf: „Actimel aktiviert Abwehrkräfte“ sei ein wörtliches Versprechen, das auch für andere Naturjoghurts, für Sauerkraut oder Kefir getroffen werden könne. „Weil Milchsäurebakterien – ganz egal, ob Probiotika oder nicht – bei regelmäßigem Konsum eine Wirkung auf das Immunsystem haben. Das ist nichts Besonderes. Actimel hat daraus eine Werbemasche gemacht“, sagt Rücker. Weil Actimel sogar Gutscheine in Arztpraxen aufgelegt hat, ätzt Rücker: „Naturjoghurts sind genauso gut, für Actimel zahlen Sie drei- bis viermal so viel und nehmen die doppelte Menge Zucker zu sich.“ Die Empfehlung von Foodwatch, auf einen einfachen Nenner gebracht: „Haben Sie Hunger, gehen Sie in den Supermarkt. Sind Sie krank, gehen Sie zum Arzt.“

Auch bei von der EFSA bereits genehmigten gesundheitsrelevanten Aussagen bleibt Foodwatch skeptisch. Danacol-Joghurt etwa darf mit amtlichem Siegel behaupten, das schädliche Cholesterin LDL „im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung“ zu senken. Rücker meint dazu, es gebe so gut wie keine Dosierungsangaben. So mancher Konsument gaukelt sich so vor, etwas Gutes zu tun. Dabei könne eine Überdosierung das Gegenteil bewirken.

Franz Floss, Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), stört am Vorgehen der Industrie, „dass normale Lebensrisiken zu Krankheiten gemacht werden, gegen die es dann halt eine Pille gibt“. In eine ähnliche Kerbe schlägt der deutsche Buchautor und Lebensmittelexperte Udo Pollmer, der den dem Geschäft zugrunde liegenden „Ablasshandel“ mit funktionellen Lebensmitteln geißelt.

Aber wird der durchschnittliche Österreicher bereit sein, seine Essgewohnheiten brav und schnell im Sinne von Foodwatch und Konsorten umzustellen? „Darauf zu vertrauen, dass die Menschen fünfmal am Tag Obst und Gemüse essen, ist nett, aber naiv“, meint Kurt Widhalm von der MedUni Wien. Er hat den einzigen österreichischen Lehrstuhl für Ernährungsmedizin inne und rechnet mit einem weiteren Anwachsen des Functional-Food-Anteils am gesamten Lebensmittel-Kuchen.

Die EFSA sei dabei ein überaus nützliches Instrument. Widhalm: „Das ist ein extrem wichtiges Gremium, in dem hervorragende Wissenschafter sitzen. Und die sind wirklich ganz eisern.“ Als Reaktion auf die Spruchpraxis, hofft er, werden in Zukunft intelligentere, besser erforschte, wirksamere Lebensmittel auf den Markt kommen – für immer mehr Indikationen. Widhalm setzt also auf Essen als Medizin.

Wer in die Zukunft der Branche blicken will, muss sich nach Lausanne begeben. 500 Forscher und Entwickler tüfteln am Genfer See an der künftigen Produkt-Pipeline von Nestlé, dem mit umgerechnet über 80 Milliarden Euro Umsatz größten Nahrungsmittelkonzern der Welt. Schon vor Jahren hat der gebürtige Kärntner Peter Brabeck-Letmathe, bis 2008 Vorstandsvorsitzender von Nestlé und heute einflussreicher Verwaltungsratspräsident, den Giganten auf Gesundheitskurs getrimmt.
Mit der Entwicklung eigener, mit Markennamen versehener Wirkstoffe, im Konzernsprech Branded Active Benefits (BABs) ­genannt, wurde eine Art Bausteinsammlung für funktionelle Lebensmittel aufgebaut. NutriActive-B, Omega 3:6 oder LC1 – die Namen dieser Wirkstoffe deuten an, in welche Richtung es geht: ausgeklügelte Vitaminmischungen, Fettsäuren-Pakete und Pro­biotika, die in Babynahrung wie Beba und Alete oder Sportriegeln wie Power Bar zur Entfaltung kommen. Schon heute steuern BAB-Produkte im weltweiten Nestlé-Reich über fünf Milliarden Euro Umsatz bei. Tendenz: steigend. Bis 2050 soll nach fester Nestlé-Überzeugung die Hälfte des Weltmarkts für Lebensmittel mit funktionellen Produkten bestritten werden: „Wir schätzen, dass bis dahin jedes zweite Lebensmittel zur Kategorie der BABs gehören könnte“, so Nestlé-Forschungssprecherin Hilary Green.
Für das eigentliche Wachstumsfeld hält der Wiener Ernährungsmediziner Widhalm neben Sojaprodukten alles, was mit Omega 3 zu tun hat. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren kommen in natürlicher Form vor allem in fetten Fischen, aber auch in Nüssen vor – und gelten derzeit als Wunderwaffe gegen eine Vielzahl von Zivilisationskrankheiten. Denn während Vitaminzusätze zum Teil bereits wissenschaftlich entzaubert wurden und die Probiotika-Forschung noch immer auf den großen Durchbruch hofft, gibt es für Omega-3-Säuren eine Vielzahl wissenschaftlicher Belege.

„Sie sind wirklich ein Mittelding aus Lebensmittel und Medikament“, schwärmt Widhalm und nennt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzrhythmusstörungen sowie die Vermeidung von Reinfarkten als Indikationen. Das Anwendungsspektrum könnte aber noch viel breiter werden: Erste Studien belegen laut dem Experten eine positive Wirkung auf die Augen von Säuglingen, wenn Omega 3 über die Muttermilch eingenommen wird. Sogar Veränderungen bei depressiven Erkrankungen seien bereits beobachtet worden. In Österreich ist die Soravia-Gruppe mit dem besonders Omega-3-haltigen „Alpenlachs“ auf diesen Zug aufgesprungen – ein Fisch, der etwa bei Merkur erhältlich ist. Andere setzen mehr auf Nahrungsergänzung in Form von Kapseln. So führt die Winkelbauer GmbH hierzulande gerade das italienische Produkt Enerzona ein und betont die besonders hohe Omega-3-Konzentration – sowie die Schadstoffbelastung vor allem vieler Meeresfische.

Neuer Hype, neues Glück.
In einem gesättigten Lebensmittelmarkt ist das Musik in den Ohren der Hersteller. Seitdem sich die Kunde verbreitet hat, basteln folgerichtig alle namhaften Unternehmen der Branche an Omega-3-Produkten, von im Nachhinein angereicherten Fischstäbchen über Brot und Milch bis hin zu Erdnussbutter und Keksen. Aber auch die verbreitete Angst vor Krankheiten wie Alzheimer, Diabetes oder Arteriosklerose gilt als Wachstumstreiber der Functional-Food-Branche.

Danone testet seit zwei Jahren ein probiotisches Joghurt („Souvenaid“), das Alzheimer verzögern und kurz vor der Marktreife stehen soll.
Von einer „Selbstbehandlung“ mit Omega 3 und Ähnlichem rät Ingrid Kiefer, Leiterin des Kompetenzzentrums für Ernährung und Prävention in der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), dennoch ab: „Wenn ich einen therapeutischen Effekt haben will, benötige ich eine gewisse Menge. Und damit ist es unabdingbar, das mit einem Arzt abzusprechen. Da muss es dann Teil des Ernährungsplans sein, man muss darauf achten, ob der Patient Cholesterinsenker bekommt und so weiter. Herumbasteln hat keinen Sinn.“ Selbst auf Befunde zu reagieren und sich im Supermarkt „zu behandeln“ sei jedenfalls zu risikoreich. Functional Food könne eine ausgewogene Ernährung nur unterstützen, nie ersetzen, unterstreicht Ernährungswissenschafterin Kiefer. Und es komme immer auf die persönlichen „Fundamentaldaten“ an: „Spannend wird es mit dem nächs­ten Ernährungsbericht 2012. Bisher wurde nur aufgezeichnet, was in Österrreich gegessen wird. Im neuen Bericht wird mittels Blutbefunden repräsentativer Gruppen erstmals der Ernährungsstatus der Bevölkerung erhoben.“

Im Gegensatz zum wissenschaftlich fundierten Omega-3-Sektor ist ein anderes, ebenfalls in Mode gekommenes Functional-Food-Segment noch kaum abgesichert: Brain Food. Dazu gehören (Lebens-)Mittel, die eine Erhöhung der kognitiven Fähigkeiten versprechen, ob als Getränk oder Riegel. Brain Food soll die Mitglieder der Wissensgesellschaft in die Lage versetzen, den Geist wach und die Konzentration aufrechtzuerhalten. „In diesem Bereich ist die Studienlage noch sehr dünn“, urteilt Fachmann Widhalm, „da wird auch viel Unfug getrieben.“ Pointierter formuliert es Thomas Eidenberger, Leiter des Studiengangs für Biotechnologie und Umwelttechnik an der Fachhochschule Wels: „Außer Traubenzucker gibt es nichts, was ins Gehirn einfährt und nachweislich zu einer Steigerung beiträgt.“ Ob Zufall oder nicht: Der niederländische Nahrungsmittelkonzern Unilever, hierzulande mit Marken wie Becel, Knorr und Pfanni vertreten, hat Rama Idee wieder aus den Regalen entfernt. Die mit viel Werbepower Anfang 2007 eingeführte Margarine mit speziellen Fettsäuren hatte versprochen, „Gehirn und Nerven leistungsfähiger zu machen“. Unilever Österreich konnte dem trend die Gründe dafür nicht nennen.

Diesen Aussichten zum Trotz hat sich mit dem Wiener Start-up Octain GmbH jüngst dennoch ein österreichisches Jungunternehmen auf dieses Glatteis gewagt: Seit Jahresbeginn ist ein „Brain Bar“ in fast allen österreichischen Apotheken erhältlich. Der Riegel mit Ginkgo, Kolanuss und Lecithin soll nach Angaben der Hersteller „die geistige Leistungsfähigkeit fördern“. Nur zehn Monate nach der Markteinführung ist die Firma, an der sich auch der Wiener Investor Ronny Pecik beteiligt hat, schon auf dem Sprung in die USA und nach Russland.

Wer nicht wirbt, verdirbt.
Bisher sind die österreichischen Eigenentwicklungen auf dem Functional-Food-Sektor jedoch höchst bescheiden. Teure Grundlagenforschung, Produktentwicklung, Wirkungsnachweise und vor allem die immensen Marketingkosten können sich in der Regel nur die großen Konzerne leisten – mit der Ausdiffenzierung der Branche im Gefolge der neuen EU-Richtlinien könnten sich indes auch Chancen für kleine, innovative Nischenanbieter ergeben.
Für Norbert Fuchs, den Gründer der auf Nährstoff-Komplexe spezialisierten Salzburger Firma Ökopharm, steht jedenfalls fest, dass im Functional-Food-Markt der Zukunft „nur diejenigen überleben werden, die mit hochwertigsten Grundstoffen und komplexen Zusammensetzungen arbeiten“. Dass derzeit die Spreu vom Weizen getrennt wird, findet er höchst an der Zeit: „Das Omega-3-Brot gegen den Herzinfarkt ist ja Konsumentenverarschung.“

Fuchs hat sich schon um die Jahrtausendwende mit ja!Natürlich-Erfinder Werner Lampert an biologisch aktiven Lebensmitteln probiert, jetzt arbeitet er an einer – laut Eigendefinition – „neuen Kategorie von Lebensmitteln“, und zwar an Cinoa-Mehl: Milchpulver mit hohem natürlichem Vitamingehalt und Ballaststoffen. Die Prototypen sollen Anfang 2011 fertig werden. „Es werden Trockenprodukte sein, die einige Monate lang haltbar sind, etwa Milchschnitten oder Riegel“, verrät der Nahrungsmittelpionier.

Ob es infolge der europäischen Regulierung nun tatsächlich eine neue Generation von Lebensmitteln geben wird oder doch eher Marketinggags, darüber wird in den nächsten Jahren noch heftig gestritten werden.
Martin Rücker von Foodwatch meint am Beispiel des Vitaminzuckerls Nimm 2, die Masche enttarnen zu können: „Dort arbeitet man mit Vitaminzusätzen, die eigentlich niemand braucht, da wir keinen Vitaminmangel haben. Und die Kinder lernen dann, dass Süßigkeiten genauso gut sein können wie Obst und Gemüse – das ist das Fatale an solcher Werbung.“

Dagegen ist der Welser Lebensmitteltechniker Eidenberger überzeugt, dass funktionelle Lebensmittel zur Bewusstseinsbildung beitragen, weil deren Konsumenten sich genau über ihre Zusammensetzung informierten. So gesehen sei Nimm 2 gesünder als ein Zuckerl ohne Vitamine.

Stephan Mikinovic hat seine eigenen Schlüsse aus den aktuellen Vorgängen rund um Danone und das Tauziehen um die Health Claims gezogen. Gegen die finanzielle und technologische Übermacht der internationalen Konzerne muss sich die heimische Lebensmittelwirtschaft wieder mehr aufs Natürliche besinnen, fordert der AMA-Boss. Eier sind für ihn das eigentliche Functional Food, Erdäpfel und Paradeiser die „perfekten Lebensmittel“. Im Lichte der Erfahrungen aus dem Joghurt-Krieg ist ihm aber klar, dass es auch für die natürlichen Lebensmittel schwieriger wird aufzufallen. Den Slogan „Fleisch macht schlau“ musste die AMA vor Jahren zurückziehen, weil die Beleg-Studie dazu extrem umstritten war. Fazit von Mikinovic: „Es wird sicher schwerer, in Zukunft solche gesundheitsbezogenen Aussagen zu machen.“

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