Die heiße Tasse für die breite Masse:
Warum das Geschäft mit Kaffee boomt

Kaffee ist nach Erdöl der zweitwichtigste Rohstoff der Welt und erlebt auch im Krisenjahr einen enormen Boom – vor allem in Österreich, wo Kaffee als Kulturgut gilt und mengenmäßig noch vor Bier oder Wein rangiert.

Von Oliver Judex

Kaffee war gestern. Heute ist es ein Grand Cru Rosabaya de Columbia aus dem Hochland von Cauca in der rosa Kapsel. Oder ein Dulsao do Brasil in edler goldener Aluminiumhülle. Und wer die­se kleinen Kaffeewunder erstehen will, begibt sich auch nicht in einen Supermarkt, sondern in eine der in edlem Holz gestalteten Nespresso-Boutiquen, in denen auch ab und an George Clooney verkehrt. „Wir wollen dem Konsumenten die Möglichkeit geben, wie erfahrene Baristas die perfekte Tasse Espresso zuzubereiten“, erklärt Nespresso-Österreich-Chef Thomas Reuter.

Das Geschäft mit dem Kaffee boomt wie nie zuvor – trotz Krise. International ist Kaffee nach Erdöl inzwischen das zweitwichtigste Handelsgut. Alleine 2008 wurden 7,6 Milliarden Tonnen Kaffee produziert. Die Österreicher schlürfen inzwischen bis zu acht Kilo Kaffee pro Kopf in Form von Mokka oder Melange. Das ist mehr als im Espresso-Land Italien. Portionierte Systeme wie Nespresso oder Cafissimo von Tchibo/Eduscho beleben den Markt enorm. Die modernen Kaffeeröster vermelden für heuer deutliche Umsatzzuwächse. Aber auch die Wiener Kaffeehäuser, von denen die weltweit geschätzte Kaffeekultur ausgeht, leiden nicht unter Krise oder neuer Konkurrenz. „Die Leute kaufen buntes Konfekt von Berg­hügeln, die sie noch nie gesehen haben“, lächelt Café-Landtmann-Besitzer Bernd Querfeld, „doch alles, was zum Thema beiträgt, ist gut, und wir verkaufen keinen einzigen Kaffee weniger.“

Der Genuss der belebenden Früchte scheint gerade in angespannten Zeiten für viele von besonderer Bedeutung zu sein – sei es, um dabei mit anderen zu kommunizieren, sei es, um sich trotz Stress etwas zu gönnen. „Es gibt da eine Korrelation“, weiß Gerald Steger, Geschäftsführer des führenden Automatenaufstellers café+co. „Wir merken, dass heuer deutlich mehr konsumiert wird als in den Jahren zuvor.“ Außerdem wachse der Bedarf an hochwertigem Kaffee – nicht zuletzt auch aufgrund der Werbung der großen Kaffeekonzerne: „Die Kunden gewöhnen sich an gute Qualität“, was wiederum zu einem erhöhten Konsum führe.

Für Österreichs Wirtschaft ist Kaffee ein besonderes Lebens­elixier: Nicht nur viele kleine Röstereien leben von dem aromatischen Geschäft, auch Handelskonzerne wie Tchibo/Eduscho, Gastronomielieferanten wie Schärf in Neusiedl am See oder eben café+co, mittlerweile mit 1100 Mitarbeitern in zwölf Ländern aktiv. Steger: „Wir profitieren bei unserer Expansion stark von der Wiener Kaffeekultur.“ Für Marcel Löffler, Geschäftsführer der Julius Meinl Austria GmbH, ist die heimische Kaffeeinstitution überhaupt „der Schlüssel zum Erfolg. Wir wollen weltweiter Botschafter der Wiener Kaffeehauskultur sein.“ Die Nachfrage nach Kaffee bester Qualität sei in den letzten zehn Jahren jedenfalls signifikant gestiegen – auch heuer wieder: „Die Menschen konzentrieren sich auf das Wesentliche.“ Und das ist eine gute Tasse Kaffee.

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