Der Wahlonkel: Mann des Monats

Er gehört zur Gattung der Nichtverwandten, aber doch Engvertrauten. Und erfreut sich besonders bei Politikern großer Beliebtheit. Aktuell als Porsche-Zulasser für den Finanzminister.

Der Wahlonkel hat wieder Saison. Er taucht aus dem Nichts auf und bringt reichlich Geschenke. Vater und Mutter bleiben aus dem Spiel. Gutes kommt vom selbst erwählten Onkel, er bringt die überraschende Hilfe, kann seine distanzierten patriarchalischen Qualitäten ausspielen, ist ein Förderer, der Unmögliches möglich macht. Beschützer und Protegés fühlen sich verwandt, wie griechische Götter.

Die Job-Description eines Wahloheims lautet: relativ unbekannt sein, keinesfalls im Rampenlicht stehen, aber den Eindruck eines Wohlsituierten vermitteln, der jederzeit finanzielle Hilfeleistungen erbringen kann. Nichts disqualifiziert als Wahlonkel so sicher wie Armut. Vielleicht liegt es daran, dass gerade Politiker oft hilfsbedürftig sind, unter ihnen erfreut sich die Spezies der Wahlverwandten jedenfalls besonderer Beliebtheit, denn sie bringen oft beachtliche Geschenke: meist Geld, manchmal auch Immobilien oder sogar teure Autos. Ja, der Wahlonkel hilft, Villen zu kaufen oder luxuriöse Prager Innenstadtwohnungen, verschafft ganze Bärentäler oder setzt seinen Namen auf den Zulassungsschein für einen schnittigen Porsche Cayenne.

Bedauerlicherweise tritt der Wahlonkel bei Politikern vermehrt dann auf, wenn das Image bereits massiv zu bröckeln beginnt. In dieser Situation möchte man nicht unbedingt an die kommende Wahl erinnert werden, weshalb der Wahlonkel bisweilen in einen sympathischeren „Nennonkel“ umgetauft wird.

Den nennt man halt nur so, obwohl er gar kein wirklicher Onkel ist, aber in schwierigen Situationen auch sehr hilfreich sein kann. Dafür nennt man seinen Namen gern im Zusammenhang mit dem einen oder anderen Aufsichtsratsmandat. Man wird die Wahlverwandtschaft ja nicht hängen lassen. Wer ist man denn? Manche Politiker opfern ja sogar ihre rare Freizeit, um sich auf französischen Flughäfen mit Personen zu treffen, die sie ihre Amtskollegen nennen: wahrscheinlich eine „Nenntante“. Unterdessen fährt die Auserwählte daheim die Luxuskarosse des „Nennonkels“ zuschanden. Alles nur eine Frage der Nennung oder eine Folge der Wahl!

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