Teach for Austria: In der Klasse Führung lernen

Die Initiative Teach for Austria verspricht jungen Akademikern erste Führungserfahrung im Klassenzimmer und von ihnen unterrichteten Kindern bessere Startchancen.

Teach for Austria: In der Klasse Führung lernen

Seit Beginn dieses Schuljahres un-terrichten an 24 Schulen in Wien und Salzburg ebenso viele Junglehrer mit einem ganz besonderen persönlichen Hintergrund. Sie haben nämlich weder ein Lehramtsstudium noch die Pädagogische Hochschule absolviert, sondern sind Akademiker aus verschiedensten Fachrichtungen von Molekularbiologie und Quantenphysik über medizinische Informationstechnologie, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspsychologie bis hin zu Linguistik und Afrikanistik. Und sie haben sich für ihren Lehreinsatz in einem beinharten mehrstufigen Auswahlverfahren unter deutlich mehr als 500 Bewerbern qualifiziert.

Die 24 Auserwählten sind Fellows der Initiative "Teach for Austria“ und kommen für zwei Jahre als Lehrkräfte an Haupt- und Neuen Mittelschulen zum Einsatz, in deren Umfeld viele Kinder leben, die nicht unbedingt die besten Startbedingungen für eine erfolgreiche Schullaufbahn mitbekommen haben.

"In Österreich ist der Bildungserfolg stark abhängig von Bildung und Einkommen der Eltern. Die Forschung zeigt aber auch, dass in 80 Prozent der Fälle die Lehrerinnen und Lehrer großen Einfluss darauf haben“, sagt Walter Emberger, der Teach for Austria im Vorjahr mit Unterstützung der Industriellenvereinigung Wien aus der Taufe gehoben hat. Die hierzulande ganz neue Initiative ist Teil des vor 22 Jahren in den USA gestarteten Netzwerks "Teach for All“, das sich zu einer Bildungsbewegung in 25 Ländern entwickelt und zum Ziel gesetzt hat, das Recht auf gute Bildung als Menschenrecht durchzusetzen. Zudem will man auch Entscheidungsträger, die bisher wenig Berührungspunkte mit dem Bildungssystem hatten, für dieses Anliegen sensibilisieren.

Doppelter Nutzen

Die jungen Akademiker, die allesamt einen exzellenten Studienabschluss vorweisen können und entweder ganz frisch von der Uni kommen oder als Young Professionals ein paar Jahre Berufserfahrung haben, sollen mit Begeisterung für ihr Fachgebiet in den Schulen ebenso positive Akzente setzen wie mit einem unbefangenen und unkonventionellen Unterrichtsstil.

Profitieren vom Lehreinsatz sollen aber nicht nur ihre Schüler, sondern auch sie selbst. Schon der Auswahlprozess, der unter anderem ein Assessment Center mit Probeunterricht umfasste, war dem in der Wirtschaft üblichen Prozedere bei Identifikation und Auswahl von Führungskräften und High Potentials absolut ebenbürtig. Neben der pädagogischen Eignung wurde dabei auch auf Durchhaltevermögen und Führungspotenzial der Kandidaten geachtet. Intensive Vorbereitung vor dem Schuleinsatz sowie die begleitende Ausbildung während der zwei Jahre soll die Fellows bei ihrer Entwicklung zu Führungspersönlichkeiten weiter unterstützen.

Management by Classroom

"Leadership in einer Schulklasse zu lernen kann auch Anfangspunkt einer Karriere in der Wirtschaft sein. Als Lehrer lernt man mehr als die Schüler. Und das ist eine unschätzbare Erfahrung, die man überall verwenden kann“, meint dazu Adib Reihany , mit 29 Jahren und Berufserfahrung in der Unternehmensberatung einer der älteren unter den Teach-for-Austria-Fellows. Neben dem Unterricht absolvieren er und seine Kollegen ein regelmäßiges Ausbildungsprogramm mit Workshops und Seminaren als berufsbegleitende Wochenend-Module.

Wer diese Chancen ebenfalls nutzen und sich ab nächstem Jahr der Initiative als Fellow anschließen möchte, kann sich dafür bereits jetzt bewerben . Neben profunder Aus- und Weiterbildung sowie der Berufserfahrung im Schulwesen winken auch in weiterer Folge interessante Karriereoptionen: Wenn Fellows nach zwei Jahren neue Herausforderungen suchen, dann wissen Förderer und Partner der Initiative wie Industriellenpräsident Georg Kapsch, Antonella Mei-Pochtler von der Boston Consulting Group und Berndorf-Aufsichtsratschef Norbert Zimmermann jedenfalls um ihre Qualifikationen sehr gut Bescheid.

So lässt sich denn auch das Idealszenario der innovativen Bildungsbewegung gut skizzieren: In ein paar Jahren trifft ein junger Berufseinsteiger, der trotz schwieriger Ausgangslage eine qualifizierte Ausbildung geschafft hat, den obersten Firmenchef und kennt ihn schon - weil der einmal sein Lehrer war.

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