Das große FORMAT Uni-Ranking 2013
Es ist politisch umstritten, ob das Studieren in Österreich weiterhin gratis sein soll - umsonst ist es jedenfalls nicht. Ein Studium lohnt sich nämlich finanziell.

Wie aus dem druckfrischen OECD-Bildungsbericht "Bildung auf einen Blick 2013 hervorgeht, verdienen 25- bis 34jährige mit Hochschulabschluss hierzulande um 41 Prozent mehr als Gleichaltrige, die "nur über eine abgeschlossene AHS, berufsbildende Schule oder Lehre verfügen. Ein beträchtlicher Unterschied, zumal die weniger gut bezahlte Vergleichsgruppe ja sogar HTL-Ingenieure und HAK-Maturanten in qualifizierten Berufen umfasst, die in Ländern ohne starkem berufsbildenden Schulwesen typischerweise Akademikern vorbehalten sind.
Wer diese Bildungsrendite lukrieren will, muss nach seinem Studienabschluss aber klarerweise erst einmal einen Job finden. Ein Reihe von Erhebungen belegen, dass Absolventen von Technik-, aber auch von Wirtschaftsstudien am Arbeitsmarkt dabei die besten Karten haben. Das geht auch aus einer Studie des Österreichischen Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitszentrums (ÖPWZ) hervor, in der die Einstiegsgehälter der Absolventen erhoben wurden. Am höchsten im Kurs stehen demnach Absolventen technischer Diplom- oder Masterstudien an Universitäten, die zum Jobstart mit rund 2.800 Euro pro Monat rechnen dürfen. FH-Abschlüsse von Technikern sind den Unternehmen rund 200 Euro weniger wert - und liegen damit etwa in dem Bereich, den auch Uni-Absolventen von Wirtschaftsstudien erwarten können.
Studien im Praxistest
Auch wenn der Übergang vom Hörsaal an den Arbeitsplatz den grundsätzlich eher karriere- und aufstiegsorientierten Absolventen technischer und wirtschaftlicher Fachrichtungen nicht besonders schwer fallen sollte, gibt es doch auch innerhalb dieser Studienangebote durchaus Unterschiede. Diese zeigt das FORMAT-Ranking der besten Uni- und FH-Studien auf (siehe Tabellen ). Die Meinungs- und Marktforscher der Agentur euroSEARCH haben dafür die Personalchefs der führenden österreichischen Unternehmen eingeladen, mittels Schulnotensystem zu bewerten, welche der an heimischen Unis und FHs angebotenen Studien die besten Voraussetzungen für den erfolgreichen Berufseinstieg bieten.
Die Ranglisten spiegeln also das Urteil derjenigen wider, denen Absolventen beim Bewerbungsgespräch gegenübersitzen. Zudem wurde auch die Gesamtbewertung der einzelnen Hochschulen abgefragt, bei der die Montan Universität Leoben knapp vor der WU Wien sowie der TU Graz und der TU Wien an der Spitze liegt (siehe Grafik ). Auch Fachhochschulen, allen voran die IMC FH Krems und die steirische FH Joanneum, konnten sich dabei im Spitzenfeld platzieren.
Trend zu Wirtschaft & Recht
Aufsteiger des Jahres in der Personalchef-Wertung sind Studien, die sowohl wirtschaftliche als auch juristische Kompetenzen vermitteln. So reihen die Personalisten das WU-Studium Wirtschaftsrecht heuer höher als alle anderen Angebote. Und neben den an den Unis Linz und Salzburg angebotenen Kombinationen aus Wirtschaft und Recht behauptet sich auch das klassische Studium der Rechtswissenschaften am Wiener Juridicum in den Top 10. Den Personalchefs ist offenbar bewusst, dass zunehmende Regulierung, etwa im Bereich Compliance, eine Aufrüstung bei der rechtlichen Expertise notwendig macht.
Gleich hinter den Betriebswirten sind Juristen und Wirtschaftsrechtler auch jene Absolventen, die von den Unternehmen in den letzten Jahren am häufigsten eingestellt wurden. Dabei achten die Personalverantwortlichen aber nicht nur auf den Studienabschluss, sondern auch auf die Persönlichkeit des Bewerbers. Neben Eigeninitiative sind in dieser Hinsicht Soft & Social Skills am gefragtesten (siehe " Soft Skills Worauf Personalchefs achten "). Seine Energien nicht nur in einen glänzenden Abschluss zu stecken, sondern auch in die Entwicklung von Kompetenzen wie Team- und Kommunikationsfähigkeit, ist daher genau so wenig umsonst, wie das Studium im Allgemeinen.