Flaute im Städtetourismus zwingt Sacher zu Kündigungswelle

Die Sacher-Hotels in Wien und Salzburg leiden massiv unter der andauernden Flaute im Städtetourismus. Nun muss das Traditonsunternehmen 140 Mitarbeiter kündigen, der Rest bleibt in Kurzarbeit.

Hotel Sacher in Wien

Hotel Sacher in Wien

Die Sacher-Hotels kündigen per heute 140 Mitarbeiter. In Wien sind 105 Menschen betroffen, in Salzburg 35. Der Rest der Belegschaft bleibt in Kurzarbeit. Sacher-Chef Matthias Winkler: "Wir wissen nicht ob wir sie überhaupt wie vorgesehen zu 30 Prozent beschäftigen können. Dramatischer kann eine Situation nicht sein."

Das berühmte Hotel Sacher in Wien und dessen Ableger in Salzburg bekommen die Flaute im Städtetourismus als Folge der Corona-Krise massiv zu spüren. Während Regionen wie das Salzkammergut oder das Kärntner Seengebiet sehr gut durch den Sommer gekommen sind leiden die Häuser unter dem Ausbleiben der internationalen Touristen und dem Totalausfall beim Kongresstourismus.

Sacher wird heuer nur rund ein Viertel des Vorjahresumsatzes von rund 100 Millionen Euro erwirtschaften können. Auch an das Jahr 2021 hat Winkler keine allzu großen Erwartungen. Aufgrund der andauernden Pandemie rechnet er im nächsten Jahr lediglich mit einem Umsatz von 30 bis 35 Millionen Euro.

Torten-Geschäft läuft weiter

Von Kündigungen ausgenommen ist die Manufaktur, in der die Sachertorten produziert werden. Allerdings ist auch hier der Großteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit und Sacher will für die Belegschaft auch die dritte Tranche der Kurzarbeit nutzen. Von der Coronakrise blieben nämlich auch die Original Sachertorten nicht verschont:

"Wir spüren sowohl beim Versand als auch im Verkauf Einbußen, diese liegen bei rund 50 Prozent und damit deutlich besser als in Hotellerie und Gastronomie", so Winkler. 41 Personen sind im Schnitt in der Torten-Sparte beschäftigt. Während des Lockdowns war die Original Sachertorte gar nicht mehr erhältlich, seit dem 13. Mai läuft die Manufaktur wieder.


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