Handy: Info über Tarifänderungen bald nur noch per Mail ?
Mails kann man rasch übersehen und aus Zeitmangel nicht lesen. Doch was wenn sich dahinter eine saftige Erhöung der Telefontarife verbirgt und man so die Einspruchsfrist versäumt. Dieses Szenario könnte bald Realität werden. Konsumentenschützer laufen dagegen Sturm.
Wer die Informationen der Telefonanbieter per Mail übersieht, wird auch die Einspruchsfrist versäumen.
Bisher sind Telekomanbieter dazu verpflichtet ihre Kunden schriftlich über sämtliche Änderungen was den Vertrag betrifft, schriftlich und per Post rechtzeitig zu informieren. Doch das könnte sich in Zukunft ändern. Denn diese Verpflichtung auf diese Weise über Vertragsänderungen als auch die Rechnungslegung per Post könnte aufgeweicht werden, warnt die Arbeiterkammer. Die Grundlage dafür stellt laut Recherchen der "Presse" ein Entwurf der Regulierungsbehörde RTR dar. Die Behörde wollte das jedoch im Hinblick auf ein laufendes Verfahren nicht kommentieren, berichtet die Zeitung.
Tariferhöhung kann leicht übersehen werden
Der Hintergrund: Verändert ein Anbieter die Vertragsbedingungen zum Nachteil des Kunden, etwa eine Tariferhöhung, dann hat der Konsument ein befristetes Sonderkündigungsrecht. Bekommt er die Nachricht aber nur via Mail, ist die Gefahr groß, dass die Mitteilung übersehen wird - etwas weil das E-Mail-Postfach kaum genutzt wird, so die Befürchtung der AK-Rechtsexperten.
Änderung ist auch Duell Post gegen Netzbetreiber
In der Causa matchen sich nicht nur Konsumentenschützer und Netzbetreiber, es ist auch ein Duell der teilstaatlichen Post gegen die teilstaatliche Telekom Austria. Post-Chef Georg Pölz, einst Boss von T-Mobile Austria, wird nicht müde für die gesetzliche Verankerung der Information über den Postweg zu werben.