Teamwork statt Teams-Session: raus aus dem Homeoffice
Unternehmen – gerade B2B-Dienstleister – sollten sich überlegen, wie sie ihre Beschäftigten aus der vermeintlichen Komfortzone Homeoffice zurück ins Büro bringen, meint Bernhard Breunlich, Managing partner von lawyers & more.
Ein Jahr nach dem „Lockdown 1“. Die Hoffnung lebt, dass die Impfungen rascher als die Mutationen wirken und eine Rückkehr zur Normalität des Büroalltags möglich wird.
Rund eine Million Menschen im Land sind arbeitslos oder in Kurzarbeit. Wer von den übrigen Werktätigen nicht im Handel, am Bau, im Gesundheitswesen oder bei der Polizei tätig ist, der lebt(e) monatelang im Homeoffice. Mehr Flexibilität brachte weniger Kontrolle und gewisse Gewöhnungseffekte mit sich, für viele ergänzt um die zeitraubende Mehrfachbelastung durch Homeschooling. Dadurch hat sich Müdigkeit breitgemacht, und allzu oft auch Ignoranz.
Die Komfortzone ist die Todeszone
Die Jogginghose („die neue Festtagstracht“) ist – außer in den leider weiterhin geschlossenen Fitnessstudios und mit Verständnis für die Bequemlichkeit des Kleidungsstücks – nicht das Symbol für besondere Anstrengung und Leistung.
Potenziell erleben Wirtschaftspsychologen, Verhaltensforscher etc. wahrscheinlich eine akademische Sternstunde: Forschungsthemen wie „Produktivitätsverluste durch gesunkene Arbeitsmoral im Homeoffice“, „Leere Büros – zerfallene Teamstrukturen“ oder „Qualitätskiller Lockdown?“ bieten sich an.
Blended Office statt Homeoffice
Unternehmen – gerade B2B-Dienstleister – sollten sich spätestens jetzt überlegen, wie sie ihre Beschäftigten aus der vermeintlichen Komfortzone Homeoffice zurück ins Büro bringen. Also: Bessere Strukturen schaffen und eine neue Arbeitskultur gestalten. Wieder reales Teamwork statt „Teams-Sessions“, um rasch aus der Wirtschaftskrise zu kommen.

Bernhard Breunlich, lawyers & more
Ausreichend Tests sind jetzt einmal vorhanden, das Verständnis für die Wichtigkeit von Handhygiene, Abstandhalten, FFP2-Masken ebenso. Die nahe Zukunft sollte einer „Blended Office“-Kultur gehören, die uns zur teilweisen Rückkehr in die Business-Normalität führt.
Was brauchen wir dazu von der Politik? Exakte, zeitlich begrenzte und lokale Schutzmaßnahmen auf Basis einer klaren Faktenlage. Eine Perspektive für die „atmosphärisch wichtigen Infrastrukturen“ Gastronomie, Hotellerie und Kultur sowie eine internationale Lösung zu Reisemöglichkeiten für Geimpfte (bzw. aufgrund einer durchgemachten Covid19-Erkrankung immune Personen).
Bis dahin braucht es Flexibilität im Denken und Handeln sowie Kreativität für neue Lösungen, die wir am besten bei Business Walks mit Abstand (statt auf der Couch) entwickeln.