Einer der wohl interessantesten Jobs im österreichischen Mediengeschäft wird neu vergeben: Der ORF-Stiftungsrat sucht einen neuen Generaldirektor für das öffentlich-rechtliche Sendehaus. Bewerbungen können bis bis zum 28. Juli, 24:00 Uhr beim Vorsitzenden des Stiftungsrats, Notar Mark Holoubek, eingebracht werden. Die fünfjährige Amtsperiode beginnt mit 1. Jänner 2017.
Im Sinne der angestrebten Gleichstellung von Frauen und Männern im ORF, für die von den Bewerbern in der Ausschreibung auch explizit ein Konzept zu deren lang- und mittelfristigen Entwicklung gefordert wird, hält der Stiftungsrat in der Ausschreibung fest, dass Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht sind.
Die zentralen Aufgaben, Pflichten und Einschränkungen der Generaldirektion sind im ORF-Gesetz festgehalten. Von Bewerbern werden umfassende Kenntnisse über Unternehmensführung, elektronische Medien (insbesondere TV, Radio und Online) einschließlich deren programmlicher und wirtschaftlicher Grundlagen sowie zu der rechtlichen Stellung und den Aufgaben des ORF und die Befähigung zur Übernahme komplexer und verantwortungsvoller Führungsaufgaben gefordert.
Wrabetz und Grasl als Bewerber
Die Bewerber werden um Angabe der Gründe gebeten, die sie für die Besetzung geeignet erscheinen lassen. Zwei Bewerber mit entsprechend belegten Kenntnissen sind bereits bekannt: Sowohl der amtierende Generaldirektor Alexander Wrabetz als auch der Finanzdirektor Richard Grasl haben bereits erklärt, dass sie sich um den - kolportiert - mit rund 390.000 Euro Jahresgehalt dotierten Posten bewerben wollen. Wrabetz könnte also auch durchaus sein eigener Nachfolger werden.
Gefordert ist auch ein Konzept zur mittel- und langfristigen Entwicklung des ORF als öffentlich-rechtliches Medienunternehmen. Ausdrücklich betont der Stiftungsrat dabei, dass dabei auch Vorschläge zur Gleichstellung von Frauen und Männern sowie zur Verteilung der Geschäftsfelder und der Besetzungen der Direktorenstellen des Medienhauses eingebracht werden sollen.

Stellenausschreibung ORF Generaldirektorvom 30. Juni 2016