Lohn und Belohnung: Wie das Gehalt die Leistung beeinflusst

Führt mehr Gehalt zu mehr Leistung? Isabella Grabner vom Institut für Unternehmensführung der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) und Melissa Martin (University of Illinois) haben untersucht, welche Auswirkungen Gehaltstreuungen in Unternehmen haben.

Lohn und Belohnung: Wie das Gehalt die Leistung beeinflusst

Führt ein besserer Lohn zu besseren Leistungen? Mehr Geld zu mehr Ergebnis? Diese Fragen und daraus abgeleitet wie die Gehaltsstreuung in Unternehmen aussehen soll sind Isabella Grabner vom Institut für Unternehmensführung der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) und Melissa Martin (University of Illinois) nachgegangen.

Das Ergebnis: Individuell ausgestaltete Gehaltsschemata werden nur dann als fair akzeptiert, wenn die Leistungsunterschiede klar ersichtlich sind. Nur dann kann sich ein Gehaltsunterschied positiv auf die Leistung auswirken.

Positive und negative Effekte

Leistungsabhängige Bezahlung kann sich positiv auf die Leistung von Angestellten auswirken – wenn die Bewertung nachvollziehbar und transparent ist. Empfinden Mitarbeiter/innen Gehaltunterschiede hingegen als unfair, kann das negative Auswirkungen haben. Insbesondere zeigt sich, dass Angestellte nicht nur auf ihr eigenes Gehalt schauen, sondern auch das von Kolleg/inn/en eine Rolle spielt.

Unbeabsichtigte Folgen kann Gehaltstransparenz dann haben, wenn sich leistungsschwächere Mitarbeitern mit einer hohen Gehaltsstreuung konfrontiert sehen. Bei Ihnen kann die Transparenz dazu führen, dass sie das Unternehmen eher verlassen. Die Studienautorinnen empfehlen in diesem Fall Schulungen und Mentoringprogramme an der Seite von leistungsstarken Mitarbeitern.

Transparenz zeigen

Gehaltstransparenz kann für Unternehmen von Vorteil sein, wenn dadurch die Legitimität des Gehaltschemas und der -streuung verdeutlicht wird und für die Mitarbeiter nachvollziehbar wird, wie ihre Leistung mit ihrem Lohn zusammenhängt. Grundsätzlich sollten Unternehmen versuchen, nicht leistungsabhängige Lohnbestandteile möglichst zu minimieren und klar zu kommunizieren, was die Ursachen von Gehaltsunterschieden sind.

Die Studie zeigt, dass auch Unternehmen, die sich keine Lohntransparenz auf die Fahne geschrieben haben, nicht vor ihr gefeit sind: Mitarbeiter des untersuchten Unternehmens waren sich der Löhne ihrer Kollegen weitgehend bewusst und verglichen ihre Verdienste miteinander. Unternehmen sollten sich darüber im Klaren sein, dass der Verzicht auf die unternehmensseitige Gehaltstransparenz keinesfalls dazu führt, dass die Mitarbeiter ihre Gehälter nicht miteinander vergleichen.


Download

Die Studie “The effect of horizontal pay dispersion on the effectiveness of performance-based incentives” von Isabella Grabner und Melissa Martin wurde in der Fachzeitschrift „Accounting, Organizations and Society“ veröffentlicht und wird hier zum Download angeboten.

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