7 Karriere-Mythen #7 Die Bescheidenheit
Teil 7 der trend-Serie in 7 Teilen: Für Personalberaterin Manuela Lindlbauer treten Frauen im Job zu wenig selbstbewusst auf.
Personalberaterin Manuela Lindlbauer
Wer offen zu seinen Stärken steht, also durchaus auch damit angibt, wird laut einer Studie der University of North Carolina positiver eingeschätzt als jemand, der eigene Vorzüge, Kompetenzen und Leistungen relativiert, um sich vor anderen sympathischer zu präsentieren.
trend:
Es bringt nachweislich Nachteile, wenn man im Job so agiert, dass man eher gemocht als akzeptiert wird. "Ehrliche" Angeber werden besser eingeschätzt als jemand, der Stärken und Vorzüge relativiert. Trifft das Frauen besonders?
Manuela Lindlbauer :
Im Hinblick auf Frauen und Karriere, ein Thema, mit dem ich mich seit vielen Jahren beschäftige, haben leider so gut wie alle Klischees ihre Berechtigung: Sie verdienen weniger, sind weniger risikofreudig, geben sich mit weniger zufrieden. Sie gehen natürlich auch eher in Teilzeit als Männer. Und selbst hochqualifizierte Frauen bleiben lieber die Nummer zwei, als die Topposition anzustreben.
Welche Verhaltensweisen sind da typisch?
Lindlbauer :
Frauen bevorzugen bei der Vergütung lieber ein Fixum als eine lukrative Chance. Sie drängen inhaltlich in die Soft-Themen und Bereiche wie Kommunikation, Human Resources oder Marketing, die letztlich finanziell weniger abwerfen.
Wie kommentieren Sie das?
Lindlbauer :
Nur nett zu sein, ist für Erfolg zu wenig, Nett, kompetent und empathisch wäre ideal. Eines ist aber auch klar: Am Ende bewegen eben diejenigen mehr, die nicht davor zurückscheuen, auch in Konflikte zu gehen.
Thema: 7 Karriere-Mythen
Die Serie "7 Karriere-Mythen" ist der trend-Ausgabe 49-50/2019 vom 6. Dezember 2019 entnommen.