Hybrid Working: Mit der Blue-Ocean-Strategie zum Erfolg

Mit der Blue-Ocean-Strategie Leistung und Arbeitsfreude steigern: Günter Rattay und Andreas Salcher haben einen Workshop für Unternehmen entwickelt, der Hybrid Working zu einer Win-Win-Situation für Mitarbeiter und Unternehmen macht.

Hybrid Working: Mit der Blue-Ocean-Strategie zum Erfolg

Kosten senken und gleichzeitig Kundennutzen erhöhen: Was gerade jetzt unter dem Druck der Krise viele Unternehmen gerne schaffen würden, klingt zwar ein bisschen nach Perpetuum mobile - im Gegensatz zu diesem gibt es dafür aber ein funktionierendes und bewährtes Konzept. Es handelt sich dabei um die Blue-Ocean-Strategie, eigentlich eine Innovationsstrategie, die an der Insead Business School entwickelt und von den Experten W. Chan Kim und Renée Mauborgne in dem in 43 Sprachen übersetzten Managementbestseller "Der Blaue Ozean als Strategie: Wie man neue Märkte schafft, wo es keine Konkurrenz gibt" beschrieben wurde.

Das Prinzip beruht auf Nutzeninnovation: Unternehmen verschaffen sich in einem Marktsegment eine Alleinstellung, indem sie die Wertekurve bisheriger Angebote verändern. Einerseits werden Faktoren, die für eine Kundengruppe relevant sind, verstärkt oder neu entwickelt, wie es etwa The Body Shop mit nachhaltig produzierten, ethisch und ökologisch korrekten Kosmetikprodukten gelang.

Gelingt es gleichzeitig, andere Faktoren zu reduzieren oder zu eliminieren und so Kosten zu sparen - bei Body Shop beispielsweise für Tierversuche oder aufwendige Werbung mit Supermodels, bei Low-Budget-Hotels etwa für die Hotelrezeption zugunsten eines Self-Check-in -, ist der Spagat von höherem Kundennutzen und niedrigeren Kosten geschafft.

Konkurrenzlos durch Innovation

Und zugleich ein "Blue Ocean" geschaffen. Das ist der eingängige Begriff für ein solches selbst kreiertes neues Marktsegment frei von Konkurrenz. Im Gegensatz dazu steht ein "Red Ocean", das Bild für etablierte und gesättigte Märkte, die rot eingefärbt sind vom Blut der vielen Konkurrenten, die dort wie Raubfische gegeneinander um Marktanteile kämpfen. Ein blauer kann in Folge weiterer Markteintritte wieder zum roten Ozean werden. So geschehen etwa bei Billigairlines, wo Pionier Southwest Airlines in der Literatur nach wie vor als Blue-Ocean-Case geführt wird, während das Marktsegment mittlerweile mehr als tiefrote Färbung aufweist.

"Bei Veränderungen in Unternehmen wird meist entweder an Kostensenkungen oder an Expansion gedacht. Mit Blue Ocean sind beide Aspekt simultan verknüpft und können gleichzeitig erreicht werden", erklärt Günter Rattay, Gründer und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Primas Consulting. Der Organisationsberater und ausgewiesene Experte für agiles Projektmanagement hat gemeinsam mit Andreas Salcher ein innovatives Angebot für Unternehmen entwickelt.

Blue Ocean für das Homeoffice

Das neue Angebot der beiden Experten greift eine brandaktuelle Herausforderung für Unternehmen auf: die Spielregeln der Arbeit unter den Rahmenbedingungen von Corona, Digitalisierung und Homeoffice neu auszuhandeln.

Ihr Ansatz dafür hat einen Clou: Sie wenden das Prinzip der Blue-Ocean-Methode auf diese neue Problemstellung an. So wie niedrigere Kosten und höherer Kundennutzen scheinen einander auch mehr Leistung und Output einerseits sowie höhere Arbeitszufriedenheit andererseits beim Homeoffice auszuschließen.

Doch genau das, mehr Leistung und mehr Arbeitsfreude, kann auch in der neuen Arbeitswelt durch das Eliminieren alter, unnötiger Faktoren und das Kreieren von innovativen Werten durch das clevere Nutzen neuer Möglichkeiten gelingen. "Die gewonnene Wegzeit im Homeoffice kann ich positiv für mich verwenden. Zum Beispiel für ein tägliches Ritual, mit dem fast alle Spitzenleute ihren Tag beginnen. Hier gibt es großes Potenzial für Kreativität und Arbeitsfreude", bringt Salcher ein Beispiel. Rattay erklärt, was sich reduzieren und eliminieren lässt: "Stolpert man unstrukturiert in die Homeoffice-Zeit hinein, besteht die große Gefahr von Ablenkungen durch Medien, WhatsApp und andere Zeitfresser. Das kann man identifizieren und verhindern."

Workshop für Unternehmen

Um solche Ansatzpunkte zu finden und Tools für ihre Nutzung zu vermitteln, haben Salcher und Rattay auch einen Workshop für Unternehmen entwickelt. Dieser ist aus Sicht der Experten Start und Initialzündung, um die unvermeidlichen, durch Corona lediglich beschleunigten grundlegenden Umwälzungen der Arbeitswelt aktiv und positiv zu gestalten, sodass, wiederum in Analogie zu Blue Ocean, daraus eine Win-Win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer lukriert werden kann.

An welchen Bereichen intensiver gearbeitet werden soll, loten Rattay und Salcher jeweils in Vorgesprächen aus. Das reicht von Kreativitäts- und Motivationsthemen über Tools gegen Ablenkung und Zeitfresser bis zum großen Thema virtuelle Führung. "Eine vertrauensbasierte Organisation zu schaffen, wird jetzt noch wichtiger", betont Salcher und warnt davor, im virtuellen Office auf die Beziehungsebene zu vergessen. Rattay sensibilisiert in diesem Konnex für die jeweils zur Situation und zum Ziel passende Vorbereitung und die dafür geeignetsten Kommunikationstools. "Je virtueller die Zusammenarbeit, desto wichtiger wird es, eine gute Vision zu haben und zu formulieren", weiß er nicht zuletzt auch aus der Führung seines eigenen Beratungsunternehmens.

Aus Salchers Sicht geht es nun um den "'next step' in eine hybride Arbeitssituation", die sowohl für Betriebe als auch für ihre Arbeitnehmer eine Verbesserung gegenüber dem Status quo ante Corona bringen soll. Durch diese Neuaufteilung der Arbeit im Hinblick auf den Mix von Homeoffice und klassischer Bürotätigkeit werden sich, davon ist Salcher überzeugt, auch Strukturen und Prozesse in den Firmen ändern.


Hybrid Working Workshop

Wege zum Win-Win für Mitarbeiter und Unternehmen

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AUSGANGSLAGE. Die Veränderungen der Arbeitswelt sind nachhaltig. Homeoffice und hybride Arbeitsformen, verbunden mit verstärkter digitaler Kommunikation, bringen gegenüber tradierter Büroarbeit Vor- und Nachteile, Chancen und Risiken mit sich. Aus Unternehmenssicht ergeben sich Einsparungspotenziale im Bürobereich, aber auch Herausforderungen im Hinblick auf Führung, Motivation, Teamarbeit und soziale Interaktion. Mitarbeiter wiederum sparen sich Wegzeiten, müssen aber mit Eigenverantwortung und Autonomie umgehen lernen, um Leistung und Effizienz in der Arbeit sowie Abgrenzung zum Privatleben zu sichern. "Unser Workshop zeigt Wege, Leistung und Arbeitszufriedenheit simultan zu steigern", erklärt Andreas Salcher die sich durch eine neue Arbeitskultur eröffnende Win-Win-Situation.

HANDLUNGSFELDER. Neu definiert wird die Arbeit durch Elimination oder Reduktion obsolet gewordener Faktoren wie alter Routinen oder Zeitfresser sowie Entwicklung und Erhöhung neuer, wertschöpfender Faktoren wie besserer Abläufe, Nutzung der Autonomiepotenziale und gewonnene Zeit. In Vorgesprächen werden die Ansatzpunkte dafür erhoben.

SUCHPFADE. Je nach Schwerpunktsetzung können im Workshop dazu verschiedene Suchpfade verfolgt werden:

  • Nutzung ersparter Wegzeiten für mehr Kreativität und Arbeitsfreude.
  • Schutz vor Ablenkung; Schaffen eines Umfelds zur Konzentration auf eine Aufgabe.
  • Tagesstruktur einrichten, die Persönlichkeitstyp und Situation entspricht.
  • Eigenmotivation stärken, inneren Schweinehund überlisten, nützliche Rituale.
  • Virtuelle Führung, Organisationskultur, Meetingvorbereitung verbessern.
  • Kreative Potenziale entdecken, Ideen selbstbestimmt entwickeln und einbringen.

BEGLEITUNG. Bei der Umsetzung aus dem Workshop mitgenommener Ideen unterstützen begleitendes Tutoring durch Calls mit den Moderatoren, mögliche Vertiefungsworkshops sowie "Lessons Learned" nach etwa drei Monaten.

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