Schlechtes Management bleibt Hauptursache für Unternehmenspleite

In sechs Kategorien lassen sich die Ursachen für die Pleiten einteilen. "Operative Ursachen“, wie schlechtes Controlling und hohe Kosten, zählen weiterhin zu den Hauptursachen. „Unbeherrschbare Umstände“ infolge von Naturkatastrophen, Krieg oder Pandemien treten nun häufiger auf. "Persönliches Verschulden“ als Insolvenzursache ist rückläufig.

Schlechtes Management bleibt Hauptursache für Unternehmenspleite

Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) hat die Insolvenzursache genauer unter die Lupe genommen. In der KSV1870-Analyse wurden 2200 Unternehmensinsolvenzen untersucht. Jede vierte Pleite, die zu einer Eröffnung der Unternehmensinsolvenz geführt hat ist demnach auf die Coroan-Krise zurückzuführen. Insgesamt lassen sich die Pleiteursachen in sechs Kategorien gliedern.

Drei Viertel der Unternehmenspleiten sind auf drei Hauptfehler [siehe Grafik, u.] zurückzuführen.

Auf Rang 1 der Gründe für die Unternehmenspleiten sind die sogenannten "Operativen Ursachen" ( 29 Prozent), dicht gefolgt von "Unbeherschbaren Umständen" (28,3 Prozent) sowie von "Gründungsfehlern" (21,6 Prozent).

Erst danach folgen Gründe, die zur Kategorie "Persönliches Verschulden - Fahrlässigkeit" (12,2 Prozent) zählen. "Strategische Ursachen" (7,4 Prozent) sowie "Externe Vorkommnisse" (1,5 Prozent) folgen dahinter.

„Klassische Managementaufgaben, die zur Basisarbeit eines gut funktionierenden Unternehmens zählen, sind weiterhin der Hauptgrund, warum Betriebe in Österreich in die Insolvenz schlittern. Obwohl es in den vergangenen Jahren eine mehrjährige Corona-Krise und aktuell stark steigende Preise zu verkraften gibt“, sagt Karl-Heinz Götze, MBA, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Regional gibt es dabei auch beträchtliche Unterschiede. So sind es in Wien sogar 36 Prozent aller Firmenpleiten, die aus auf "Operative Ursachen" zurückzuführen sind. Österreichweit ging die Zahl der Pleite aufgrund der operativen Fehler immerhin um 1,5 Prozent auf 29,5 Prozent zurück.

Pleitengrund Nummer 2 in der Rangliste sind „Unbeherrschbaren Umstände“, die hingegen auf 28,3 Prozent (plus 1,4 % gegenüber 2021) gestiegen sind. Neben „Krankheit und Unglücksfällen im persönlichen Umfeld der Unternehmer“ zählen hier auch Faktoren wie Naturkatastrophen und insbesondere die Corona-Krise.

Während zu Pandemiebeginn die weltweite Krise als primäre Insolvenzursache von Unternehmen in Österreich eher selten in Erscheinung trat, war diese laut KSV-Analyse im Vorjahr bei rund jeder vierten Pleite (22,2 %) der Hauptfaktor. Vor allem Salzburg mit 34 Prozent, Vorarlberg (33 %) und Niederösterreich (32 %) sind von dieser Entwicklung besonders betroffen.

"Tendenz steigend" heißt es auch bei der Zahl der Pleiten, die auf Gründungsfehler zurückzuführen sind. Die dritthäufigste Ursache mit 21,6 Prozent legt gegenüber dem Jahr 2021 um 2,6 Prozentpunkte zu. Fehlendes branchenspezifisches Know-how sowie eine gewisse betriebswirtschaftliche Unerfahrenheit (12,9 %) zählen hierbei zu den Hauptgründen, dass die Unternehmen in die Insolvenz schlittern. Fehlende Eignung Unternehmen zu führen (4,6 %) oder zu wenig Eigenkapital (4,1 %) sind weitere Gründe.

„Persönliches Verschulden“ ist zuletzt weniger ein Hauptgrund für das wirtschaftliche Scheitern.12,2 Prozent der Pleiten sind auf die persönlichen Umstände zurückzuführen, was um 2,6 Prozentpunkte weniger ist als noch im Jahr 2021. Dazu zählt etwa die „Vernachlässigung der Geschäftsführung“ als der häufigste Grund (6,7 %) sowie strafbare Handlungen mit vier Prozent, die zuletzt seltener vorkamen [2021: 6,9 Prozent).

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