Online-Deal: 10 Händler - mehr als die Hälfte des Umsatzes
In Österreich ist der Versand über Internet eine Domäne von Amazon: Der US-Händler erwirtschaftet insgesamt mehr als die ihm nachfolgenden sechs Online-Händlern zusammen. Die Top-10 erwirtschaften in Österreich über die Hälfte des Umsatzes der 250 umsatzstärksten Internethändler.
Wien. Zehn Internet-Shops haben den Online-Handel in Österreich unter Kontrolle: 51,1 Prozent des Gesamtumsatzes wurden 2017 von fast der Hälfte der 250 umsatzstärksten Shops erzielt. Ebenso fast die Hälfte der Internethändler, die ihre Produkte nach Österreich verkaufen, stammt aus dem Ausland, wie aus einer Studie des Kölner Handelsforschungsinstitut EHI hervorgeht.
Absolute Nummer 1 ist - wie in den Jahren zuvor - der Versandriese Amazon. Mit 643 Mio. Euro Umsatz liegt der US-Versandriese klar auf Platz 1, weit vor dem Zweitplatzierten. Der deutsche Versandhändler Zalando kommt mit 230 Mio. Euro auf Rang zwei. Der Berliner Online-Händler rangiert mit respektablem Abstand vor Universal, das es mit 133,6 Mio. Euro Umsatz immerhin auf Rang 3 bringt. Der Ottoversand (84,7 Mio. Euro) kommt auf Rang 4. Sowohl Universal als auch Ottoversand gehören zur deutschen Versandgruppe Unito.
Gegenüber dem Vorjahr bleiben die Platzierungen unter den Top 4 unverändert. Vergangenes Jahr legten die Umsätze der umsatzstärksten Onlineshops in Österreich um 9,2 Prozent auf insgesamt 2,7 Mrd. Euro zu. Dieses Wachstum konzentriere sich aber größtenteils auf die Spitze, erklärte Studienautor Christoph Langenberg.
Fast die Hälfte der 250 umsatzstärksten Onlineshops stammt aus dem Ausland. Von den 124 ausländischen Shops haben 91 ihren Firmensitz in Deutschland. Die weiteren Shops stammen unter anderem aus China, der Schweiz, Spanien und Großbritannien, aber auch aus Schweden und den USA.

Für den Löwenanteil der Umsätze sind wie im Vorjahr die Generalisten verantwortlich. Sie erwirtschafteten mit 42,1 Prozent fast die Hälfte des Gesamtumsatzes.
In Summe erzielten die Generalisten mehr als 1,1 Mrd. Euro Umsatz - davon ging laut Studie allerdings mehr als die Hälfte an Amazon. Auf dem zweiten Platz folgen Shops des Segments Bekleidung mit einem Anteil von rund 19 Prozent und Unterhaltungselektronik mit rund 17 Prozent.
Die großen Profiteure waren im abgelaufenen Jahr die Top-50. Sie konnten insgesamt die Umsätze um 46,4 Prozent steigern, Unternehmen auf Rang 51 bis 100 verzeichnen immerhin Umsatzzuwächse in Höhe von 12,2 Prozent. Die Umsätze der Händler auf Rang 101 bis 150 stagnierten mit einem leichten Plus. Die auf Rang 151 bis 200 sowie 201 bis Platz 250 platzierten Händler verlieren gegenüber dem Jahr 2016 massiv und verzeichnen Erlösrückgänge von minus 17,5 bzw 25,4 Prozent (siehe Grafik, u.)
