Budget: 2016 nur 18 Mio. Euro aus der Nationalstiftung für Forschung
Nur 18 Mio. Euro kommen heuer aus der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung. Das ist die niedrigste Ausschüttung der 2003 eingerichteten Stiftung, die aus Zinserträgen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) sowie des ERP-Fonds dotiert wird. In den Anfangsjahren stellte die Stiftung jährlich noch 125 Mio. Euro für die österreichische Forschung zur Verfügung.
Die Stiftung war 2003 als Teil eines Wachstums- und Standortpakets gegründet worden, um insbesondere "langfristig verwertbare interdisziplinäre Forschungsmaßnahmen" zu fördern. Dafür sollten nach dem Willen der damaligen Regierung jährlich 125 Mio. Euro ausgeschüttet werden, wobei 75 Mio. Euro von der OeNB und 50 Mio. Euro aus dem ERP-Fonds kommen sollten. Diese Summen wurden in den ersten Jahren auch tatsächlich erreicht, doch seit 2007 hat die Zinsentwicklung diesen Vorgaben einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Sich selbst sieht die Stiftung als "Garant für eine nachhaltige, budgetunabhängige, langfristige und strategische Finanzierung österreichischer Forschungsinitiativen". Im Vorjahr stellte die Stiftung 85 Mio. Euro zur Verfügung, 2014 waren es 38,7 Mio. Euro.
Von den heuer zur Verfügung stehenden 18 Mio. Euro gehen jeweils 5 Mio. Euro an die Forschungsförderungsgesellschaft FFG und den Wissenschaftsfonds FWF, teilte die Stiftung am Mittwoch mit. Weitere jeweils 2 Mio. Euro erhalten die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG), die Christian Doppler Gesellschaft (CDG) und die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws).
Der Chef des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT), Hannes Androsch, hatte die niedrige Stiftungsausschüttung bereits Anfang des Jahres angekündigt und geht davon aus, dass diese Mittel mit rund 34 Mio. Euro aus dem "Österreich-Fonds" aufgestockt werden. Dieser soll aus dem neuen 55-Prozent-Steuersatz für Einkommensanteile über einer Mio. Euro gespeist werden.