Online-Händler: Betrug ist keine Ausnahme
Nahezu alle in Österreich aktiven Online-Händler sind bereits einmal Opfer eines Betrugs geworden. Die Maschen der Betrüger sind nicht immer leicht zu durchschauen. Die größten Probleme sind gestohlene Zahlungsdaten und Identitätsdiebstahl.
Online-Shopping: Kunden, die falsche Zahlungsdaten angeben sind für Händler ein zunehmendes Problem.
Die Zahl der Online-Shops steigt kontinuierlich, und damit auch die der Betrugsfälle und Versuche. Nahezu alle Online- und Versandhändler sind auch schon einmal Betrügern zum Opfer gefallen, und zumindest gefühlt nehmen die Betrugsfälle zu: Etliche Händler haben einer von der Wirtschaftsauskunftei CRIF in Österreich, Deutschland und der Schweiz durchgeführten Befragung zufolge sogar einen starken Anstieg beobachtet.
„E-Commerce wächst und der Betrug wächst mit. Betrugsversuche werden immer professioneller, bandenmäßiger, organisierter und somit vom Schaden her immer größer", sagt Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich. Besonders anfällig sei ein Kauf auf offene Rechnung, weil hier die Händler in Vorleistung gehen und nicht wüssten, ob der offene Zahlungsbetrag tatsächlich beglichen wird.
Falsche Zahlungsdaten und Identitätsdiebstahl
Am häufigsten sind die Händler von der Angabe gestohlener Zahlungsdaten sowie von Identitätsdiebstahl betroffen: Drei Viertel der österreichischen Unternehmen hatten schon mit Kunden zu tun, die gestohlene Zahlungsdaten angeben hatten und zwei Drittel mit Käufern, die gleich ganz ungeniert die Identität einer fremden Person verwendeten. Ebenso häufig wie unehrliche Kunden falsche Namen und Adressen angeben kommt es auch vor, dass Kunden den Erhalt der Ware abstreiten, obwohl diese geliefert wurde. „Der Online-Handel ist ein Distanzgeschäft – Verkäufer und Käufer schauen sich dabei nicht in die Augen. Die Hemmschwelle auf Käuferseite – vor allem durch Privatpersonen – sinkt daher und macht den Online-Handel so anfällig für Betrugsversuche“, sagt Recsey.
Den Händlern entstehen durch die betrügerischen Kunden auch entsprechende Kosten. Beim Großteil der Händler lag der höchste Verlustbetrag aber unter 5.000 Euro. Immerhin acht Prozent der österreichischen Händler geben aber an, schon einmal einen Schaden von über 25.000 Euro erlitten zu haben.
In vielen Fällen können Betrugsfälle verhindert werden. Etwa drei Viertel der heimischen Unternehmen führen daher präventiv auch Maßnahmen zur Erkennung von Online-Betrug durch.