US-Handelsbilanzdefizit im Februar überraschend geschrumpft
Die Ausfuhren aus den USA wuchsen stärker als die Einfuhren. Das Defizit ist US-Präsident Trump ohnedies ein Dorn im Auge.
Washington. Inmitten des Zollstreits mit China ist das Handelsbilanzdefizit der USA im Februar überraschend zurückgegangen. Es verringerte sich um 3,4 Prozent auf 49,4 Mrd. Dollar (43,7 Mrd. Euro), wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. So gering war die Lücke zwischen Importen und Exporten seit Juni 2018 nicht mehr.
Während die Ausfuhren um 1,1 Prozent auf 209,7 Mrd. Dollar zulegten, stiegen die Einfuhren nur um 0,2 Prozent auf 259,1 Mrd. Dollar.
US-Präsident Donald Trump ist das Defizit ein Dorn im Auge. Er kritisierte mehrfach, sein Land werde von wichtigen Handelspartnern wie China über den Tisch gezogen.
Im Februar ging das Handelsbilanzdefizit im Geschäft mit der Volksrepublik um 28,2 Prozent zurück: Die Importe aus dem Reich der Mitte brachen um 20,2 Prozent ein, während die US-Ausfuhren nach China um 18,2 Prozent zulegten.
Zuletzt standen die Zeichen im Verhältnis der beiden Wirtschaftssupermächte auf Entspannung: US-Finanzminister Steven Mnuchin hofft, im Handelsstreit mit China bald auf die Zielgerade einzubiegen. Und auch die EU-Staaten einigten sich mehrheitlich, der EU-Kommission offiziell ein Mandat für Verhandlungen mit den USA zu erteilen, die sich auf den Abbau von Zöllen für Industriegüter und Produktionsstandards konzentrieren sollen.
Damit kommt der Dialog voran, der im vorigen Sommer nach höheren US-Zöllen auf Stahl und Aluminium und der Drohung mit Importabgaben für europäische Autos von der EU und der US-Regierung vereinbart worden war. Vorige Woche hatte Trump allerdings nachgelegt und mit Zöllen auf EU-Produkte im Volumen von elf Mrd. Dollar gedroht. Die EU hat Vergeltungsabgaben von 20 Mrd. Dollar auf US-Importe wie Koffer, Ketchup und Videospielkonsolen in der Schublade. Das Handelsbilanzdefizit der USA im Geschäft mit der EU verringerte sich im Februar auf 9,15 Mrd. Dollar von 11,65 Milliarden im Jänner.