Der neue VW Polo: Dem Golf dicht auf den Fersen
Laut VW spielt der neue Polo in einer "anderen Liga". Fest steht: Die 7. Generation des Modells steht kurz vor dem Marktstart. Wie teilautonomes Fahren in die Klasse einzieht, welche Upgrades es sonst noch gibt und warum der neue Polo größer und bequemer ist als alle bisherigen Modelle.
Selber Einparken, in der City bremsen, autonom in der Kolonne fahren: Der neue VW Polo spielt technisch alle Stückeln.
Mehr Fahrkomfort, mehr Platz
Der Kleinwagen als Sparvariante der mobilen Fortbewegung war gestern. VW zeigt mit seinem neuen Polo, dass Verzicht und Beengtheit längst mit mehr untrennbar mit einem Kleinwagen verbunden sein müssen.
Der neue VW Polo ist um acht Zentimeter auf knapp über vier Meter gewachsen. Das kommt unter anderem dem Fahrkomfort zugute. Der Radstand ist so um 94 Millimeter gestiegen.
Passagiere und Gepäck werden im neuen Polo auch mehr Platz eingeräumt. Für Taschen und Koffer kann man großzügiger Disponieren als bisher. Schließlich hat das Fassungsvermögen des Kofferraums um 25 Prozent auf 351 Liter zugenommen.
Elegante Proportionen
Optisch wirkt der Polo sportlicher als bisher. Auch das ist dem längeren Radstand geschuldet. So ist der Kleinwagen aus Wolfsburg zwar länger und auch breiter als bisher, „Da die Höhe aber nahezu gleich geblieben ist, wirken die Proportionen dynamischer“, so VW-Chefdesigner Klaus Bischoff.
Innen wurde das gesamte Cockpit einem Relaunch unterzogen. So sind das Anzeigen- und Bediensystem neu.

Eine Sicht- und Bedienachse schafft durchgängiges digitales Cockpit.
Was das Auto alles selber kann – Parken, bremsen, Kolonnenfahren
Der neue Polo kann auch selber fahren - zumindest zum Teil. Eines der vielen neuen praktischen Tools. Auf Knopfdruck wird im gewünschten Tempo automatisch die Distanz zum vorausfahrenden Auto geregelt. Optionale gibt es einen Assistenten, der im Außenspiegel beim Überholen vor Fahrzeugen im sogenannten toten Winkel warnt. Der Ausparkassistent unterstützt beim Rückwärtsausparken, da dieser Fahrzeuge im Querverkehr erspähen kann. Auch hier warnt und bremst das System, wenn es eine Gefahr.
Parken und lenken: Erledigt der Polo für Sie
Ebenfalls eine automatisierte Technologie aus der nächst höheren Fahrzeug-Klasse, dem Golf, ist der Parklenkassistent. Dieser dirigiert den Wagen automatisch in Parklücken. Der Polo lenkt, der Fahrer bremst nur noch und gibt Gas. Vor allem in der Stadt eine praktische Unterstützung ist die im Polo ebenfalls neue „Rangierbremsfunktion‘‘. Sie ist beim Parken mit Geschwindigkeiten von bis zu 10 km/h aktiv und bremst automatisch, sobald es ein Hindernis erkennt. Auch praktisch: Eine Fußgängererkennung und damit verbundene City-Notbremsfunktion.
Heißer Sound, schicke Räder
Je nach Ausstattungslinie bietet der Polo beheizbare Außenspiegel, bis zu 16-Zoll-Leichtmetallräder und ein Soundsystem das den Insassen mit bis zu 300 Watt um die Ohren bläst.
Stärkerer GTI
Das Topmodell, der VW Polo GTI, hat mehr Power unter der Haube als bisher.
Wo künftigen bis zu 200 PS werken, waren es bisher 192 PS. Dazu passend das serienmäßige Sportfahrwerk und das optinale „Sport select“ -Fahrwerk.
Bunter Hund
Der neue 5-Türer (anders gibt es ihn gar nicht mehr) aus dem Hause VW bietet ein großes Spektrum an neuen Farben. Insgesamt stehen 14 Außenlackierungen zur Auswahl, Felgen sind zum Teil in Kontrastfarbe lackiert, für Dashpads gibt es 17 verschiedene Dekore. Sitzbezüge gibt es in elf Farben.
Komfort-Ausstattung wie im Golf
Je nach Budget und Geschmack lässt sich der Polo weiter individualisieren und pimpen. Neu im Programm sind LED-Rückleuchten, eine Klimaanlage mit Feuchtigkeits- und Sonnensensor und Antiallergen-Filter, drahtloses Laden für Smartphones und eines der größten Panorama-Dächer der Klasse. Auf Wunsch gibt es das „Sport Select‘‘-Fahrwerk mit schaltbaren Dämpfern nicht nur im GTI.
Markteinführung voraussichtlich im Herbst – 9 Motorvarianten am Start
Der neue Polo soll im Herbst 2017 auf den Markt kommen und mit neun Euro-6-Motoren durchstarten. Vier Benziner und zwei Diesel stehen zur Wahl. Die Bandbreite der Benziner reicht von 65 PS bis zum nagelneuen 1.5 TSI Evo mit Zylinderabschaltung und 150 PS. Als Diesel kommt der Polo mit 80 PS und 95 PS zum Einsatz. Die Abgasreinigung erfolgt erstmals über einen SCR-Kat. Alle Motoren sind serienmäßig mit Start-Stopp-System und Rekuperationsmodus ausgestattet. Ab 95 PS können alle Motoren mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden.
Polo debütiert mit neuem Turbo-Erdgasmotor
Als Alternative für niedrigen CO-Ausstoß steht ein Erdgasantrieb zu Wahl. Dieser ist mit einem neu entwickelten 1.0 TGI mit 90 PS ausgegesattet.
Mit diesen Ausstattungs- und Design-Neuheiten stehen die Chancen jedenfalls gut, dass der Bestseller aus Wolfsburg, neben dem Golf und VW Passat eines der Standbeine des VW Konzerns, wieder ein Volltreffer wird. Nach der ersten Markteinführung vor 42 Jahren ist man bei Design, Ausstattung und Komfort beim neuen Modell offenbar über sich hinausgewachsen. Schließlich liegt die Latte hoch: Bisher wurde der Kleinwagen 14 Millionen Mal verkauft.